Selbstpromotion für Introvertierte Eigentlich wollte ich heute etwas zum zehjährigen Jubiläum von Twitter schreiben, weil ich Twitter mag und auch wichtig finde für das, was ich als Online-Zeichner so tue. Dann fiel mir auf, dass ich das Wesentliche bereits vor Monaten in einem anderen, hier bisher unveröffentlichtem Post geschrieben habe. Und eigentlich ist der viel interessanter. Also dann...
10 reasons #Twitter is good for writers: 1. You learn to get to the point more quickly because you only have up to 140 characters; 2. You ca
In einem Schreibforum kam mal die Frage nach Buchpromotion für introvertierte Autoren auf, und das ist tatsächlich eine wirklich gute Frage. Immerhin setzt alles, was wir über Werbung und Eigenwerbung zu wissen glauben, ein gewisses Maß an Extrovertiertheit voraus. Die üblichen Strategien eines Selbstvermarkters bauen auf den Stärken des extrovertierten Charakters auf - Kommunikation, Aufsichselbstzeigen, ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und keine Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen.
Viele von uns sind aber Autoren, weil sie genau das Gegenteil von all dem lieben. Ich auf jeden Fall. Wie sehr ich es hasse, im Mittelpunkt zu stehen, habe ich ja schon im Nachwort von Maxfiles erörtert, dem Comic, wo ich im Mittelpunkt stehe. Am liebsten würde ich einfach meine Comics für mich sprechen lassen, und zum guten Teil tue ich das auch - das ist ja gerade das Gute an Webcomics. Aber auf Dauer reicht das nicht, denn man will ja auch neue Leser dazugewinnen, Leute, die noch nie von diesen tollen Comics gehört haben. Ich muss also immer wieder über meinen Schatten springen und etwas tun, das mir eigentlich gegen die Natur geht, um die Comics zu verbreiten.
Der Trick ist, sich auch dabei auf die Strategien zu konzentrieren, die eben doch der eigenen Natur entsprechen.
Mehr Mimimi: Fuckscheißcomics Die Webcomic-Kollegen Jeff Chi und Tim Gaedke haben gerade einen neuen Tumblr aufgemacht: Fuckscheißcomics ist eine Seite, auf der Nutzer anonym ihre Kritik an Comics, der Szene und so weiter loswerden können. Entstanden ist die Idee aus einer Twitter-Diskussion darüber, dass der Comicjournalismus in Deutschland als zu harmlos wahrgenommen wurde.
Patreon: Mit Video guckt sich's besser!
Nach fast zwei Monaten (und nun auch schon wieder seit fast zwei Wochen) ist endlich mein Patreon-Video online. Ihr könnt es direkt unter dem Link eben gucken oder gleich hier:
Letztes Jahr habe ich meinen Pitch spontan zwischen Comic-Salon und Abgabetermin zusammengeschustert und eher aus Spaß und Gelegenheit mitgemacht als aus der Überzeugung, dass ich damit was gewinne. Dieses Jahr hat die Stiftung die Zugangsvoraussetzungen verschärft - statt eines Exposés, das man schnell mal schreiben kann, soll jetzt ein ganzes Skript eingereicht werden, angeblich um die Jury zu entlasten. Das ist in der Szene viel kritisiert worden, weil schon etwas knapp. Ich find’s im Prinzip zumutbar, soweit es auf Projekte ziehlt, an denen man eh arbeitet und die in einem Zustand sind, dass man sie mal eben in zwei Monaten abschließen könnte. Etwas zweifelhaft ist die Logik dahinter aber doch, denn wenn mein Comic fast fertig ist, brauche ich ja nicht mehr die 15.000€ Preisgeld, um ihn fertigzustellen.
Patreon: Crowdfunding als Dauerlauf Seit dieser Woche habe ich endlich eine Kampagne bei Patreon am Laufen. Das ist eine Plattform, um kreative Arbeit in einer Weise zu unterstützen, wie sie die mir bis dahin bekannten Crowdfunding-Modelle nicht boten - nämlich fortlaufend, projektunabhängig und so, dass man auch ganz klein anfangen kann. Besonders letzteres ist mir wichtig, weil ich mich nicht so zum Marktschreier berufen fühle, und der müsste ich sonst sein. Bei Patreon mitzumachen, war also keine schwere Entscheidung und ist bereits seit Ende 2013 ein fester Vorsatz. Dann kam 2014 dazwischen, und jetzt bin ich wahrscheinlich wieder mal der letzte da. Allein aus meinem näheren Webcomic-Umfeld sind mir Sarah Burrini und Leander Taubner zuvorgekommen.
In gewisser Weise hat es geholfen, dass vor einigen Wochen mein Rechner abgestürzt ist und ich mit meinen Webcomics in Rückstand geraten bin. Ursprünglich wollte ich nämlich den richtigen Zeitpunkt innerhalb von Gate Crash abpassen und das Ganze mit einem passenden Webcomic-Update starten. Aber es bringt nichts, eine große Webcomic-Kampagne inmitten von keinen Webcomics zu starten. Also mache ich es jetzt nach und nach, nebenbei und vor allem: klein.
Mobilegeddon? Kein Weltuntergang!
Das morgige Datum (21. 4.) verbreitet seit einigen Wochen Angst und Schrecken unter Webseitenbetreibern. Denn ab morgen gilt Mobilegeddon - oder wie die weniger verpanikten unter uns es nennen, ein neuer Google-Algorithmus, der Webseiten jetzt auch danach beurteilt, wie Smartphone-freundlich sie sind und Suchergebnisse, zumindest auf mobilen Geräten, entsprechend sortiert.
Bereits jetzt wird beim Suchen auf Mobilgeräten neben dem Suchergebnis die Mobiltauglichkeit der Seiten angezeigt, und bereits jetzt ignorieren Smartphone-Nutzer, wenn’s geht, die nicht so tauglichen. So fürchterlich viel wird sich für eure Webseiten also nicht ändern. Aber mobile Geräte werden immer wichtiger, deshalb ist es zumindest sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen.
Ebooks und Ecomics - Das Phantom der Weiterentwicklung
Im Comicforum gab’s unlängst mal wieder eine dieser Diskussionen über Ebooks, mit allen üblichen Argumenten: Warum sie gut sind (praktisch, schriftgrößenverstellbar) und warum sie schlecht sind (Bildschirm ist nicht dasselbe, und sie machen den Markt kaputt). Ein bisschen entsteht bei solchen Diskussionen der Eindruck, dass da von einem Phantom die Rede ist, nicht nur bei denen, die das neue Medium ablehnen und sich damit auch gar nicht befassen wollen. Auch bei den Befürwortern. Gerade was das Ebook angeht - denn die Ebooks, die die Diskussion wirklich wert sind, gibt es im Grunde nur in Ansätzen.
Was wir bisher an Ebooks haben, sind nur die absoluten Anfänge. In welche Richtung sich das entwickelt, ist noch gar nicht abzusehen. Wenn jetzt einige Leute sagen, sie wollen ihre Bücher lieber auf Papier, dann nur, weil sie sich nicht vorstellen können, dass das bekannte Leseerlebnis durch die Bildschirmdarstellung zu verbessern ist. Damit liegen sie gleich doppelt falsch. Denn erstens geht das besser, und zweitens geht es nicht um das herkömmliche Leseerlebnis.
Wer mir bei den Wettbewerben helfen will, kann sich bei den jeweiligen Plattformen einloggen (ist gratis) und für meine Comics stimmen bzw. - bei Webtoon - eine hohe Wertung abgeben. (Vielen Dank!)
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Ich tu’ mich immer ein bisschen schwer mit Publikumswettbewerben, weil noch etwas anderes im Vordergrund steht als die erzählerische Qualität des Comics. Nämlich die Schaumschläger-Qualitäten des Zeichners. Es gewinnt, wer mehr Fans (oder Freunde und Verwandte) motivieren kann. Beim täglichen Voting kommt noch die Fähigkeit dazu, die Fans immer wieder zu motivieren - und damit die Bereitschaft, ihnen unter Umständen gehörig auf den Geist zu gehen.
Das neue verbesserte Dreadful Gate
Letzte Woche habe ich endlich das Webseitenupdate durchgezogen, das ich in den sozialen Medien seit Wochen ankündige. Auf der Webseite selber habe ich alles beschrieben, was es darüber zu wissen gibt - wo Ihr jetzt alles findet und was sich ändert. Hier vertiefe ich das jetzt für alle, die sich für Hintergründe und Arbeitsweisen interessieren - also für die Leser dieses Blogs.