Gedanken ordnen: Dieses Blog...
In letzter Zeit werfe ich wieder öfter einen kritischen Blick auf dieses Blog. Nicht kritisch im Sinn von “doof finden” (das können meinetwegen andere tun), sondern im strukturellen, analytischen Sinn. Ist halt doch etwas unübersichtlich geworden im Lauf der Jahre.
Die meisten Posts in diesem Blog sind nicht für die Langfristigkeit gedacht. Das sind spontane Einblicke, Arbeitsstandsberichte und aktuelle Ankündigungen. Wer das Blog von vorne bis hinten durchliest, ohne diesen Unterschied zu kennen, wird wahrscheinlich nicht weit kommen, denn das nervt bestimmt irgendwann. Für einen vollständigen Blick auf die Entstehung meiner Comics sind auch diese Artikel sicher notwendig (einige, die es nicht sind, habe ich bereits rausgeschmissen). Aber umso wichtiger ist es, dass man die wichtigen Aertikel, also die allgemeingültigen, die sich nicht an irgendeiner aktuellen Aktivität abarbeiten, besser findet.
Wie ich das mache, weiß ich noch nicht: Eine neue Kategorienstruktur,
Übersichtsartikel, Ebooks mit den wichtigsten Artikeln (entweder einzeln, ausgebaut und aktualisiert, oder nach Themenbereichen zusammengefasst), ein neues Blog, das weniger spontan, dafür endgültiger, verdauter daher kommt - all diese Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wahrscheinlich werde ich sowohl Übersichtsangebote machen als auch Ebooks - letzteres hatte ich eh vor, schon als Vorübung zu dem Buch, das ich auch schon seit letztem Jahr hätte schreiben sollen. (Mehr dazu irgendwann mal.)
Ich habe mal ein bisschen gewühlt. Was die (nach meiner Meinung) besten, umfassendsten, aber auch was die beliebtesten Posts dieses Blogs sind. Für die beliebtesten Posts habe ich die Google-Analytics-Aufrufe der letzten zwei Jahre, aber auch die Zahl der Backlinks unter den Artikeln zugrunde gelegt.
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Ebooks und Ecomics - Das Phantom der Weiterentwicklung
Im Comicforum gab’s unlängst mal wieder
eine dieser Diskussionen über Ebooks, mit allen üblichen Argumenten: Warum sie gut sind (praktisch, schriftgrößenverstellbar) und warum sie schlecht sind (Bildschirm ist nicht dasselbe, und sie machen den Markt kaputt). Ein bisschen entsteht bei solchen Diskussionen der Eindruck, dass da von einem Phantom die Rede ist, nicht nur bei denen, die das neue Medium ablehnen und sich damit auch gar nicht befassen wollen. Auch bei den Befürwortern. Gerade was das Ebook angeht - denn die Ebooks, die die Diskussion wirklich wert sind, gibt es im Grunde nur in Ansätzen.
Was wir bisher an Ebooks haben, sind nur die absoluten Anfänge. In welche Richtung sich das entwickelt, ist noch gar nicht abzusehen. Wenn jetzt einige Leute sagen, sie wollen ihre Bücher lieber auf Papier, dann nur, weil sie sich nicht vorstellen können, dass das bekannte Leseerlebnis durch die Bildschirmdarstellung zu verbessern ist. Damit liegen sie gleich doppelt falsch. Denn erstens geht das besser, und zweitens geht es nicht um das herkömmliche Leseerlebnis.
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Möge der bessere (Schaumschläger) gewinnen!
Vor kurzem sind zwei Online-Wettbewerbe angelaufen, an denen ich mich beteilige: Conny Van Ehlsings “schönstes Ferienerlebnis” steht im monatlichen
MyComics.de-Wettbewerb und eine Sammlung aus
Gate Crash in der Challenge League bei Webtoon.com, bei der es immerhin um bis zu 30.000$ geht.
Wer mir bei den Wettbewerben helfen will, kann sich bei den jeweiligen Plattformen einloggen (ist gratis) und für meine Comics stimmen bzw. - bei Webtoon - eine hohe Wertung abgeben. (Vielen Dank!)
...
Ich tu’ mich immer ein bisschen schwer mit Publikumswettbewerben, weil noch etwas anderes im Vordergrund steht als die erzählerische Qualität des Comics. Nämlich die Schaumschläger-Qualitäten des Zeichners. Es gewinnt, wer mehr Fans (oder Freunde und Verwandte) motivieren kann. Beim
täglichen Voting kommt noch die Fähigkeit dazu, die Fans
immer wieder zu motivieren - und damit die Bereitschaft, ihnen unter Umständen gehörig auf den Geist zu gehen.
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Alors Nous Sommes Charlie, Mais Qu'est-ce Qu'on Fais Maintenant?
(Jetzt sind wir also Charlie, aber was machen wir jetzt?)
Der
Anschlag auf das Satireblatt Charlie Hebdo am Mittwoch hat uns alle ziemlich durchgerüttelt in der Comicszene. Und ziemlich viele von uns wollten auch gleich was zu dem Thema machen. Nur, das ist ein ziemlich großes, komplexes und umfassendes Thema, wenn man’s mal richtig durchdenkt. Und man will ja nichts Unangemessenes posten, so im Eifer, obwohl gerade die Charlie-Hebdo-Zeichner eine ordentliche Portion Unangemessenheit sicherlich zu würdigen wüssten.
Immerhin ist es diesmal nicht (oder jedenfalls nicht so doll) zu Diskussionen gekommen, ob Cartoons das überhaupt dürfen, religiöse Tabus brechen, egal von welcher Religion. Vor einigen Jahren, beim
Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen, gab’s da noch ganz andere Töne zu hören, nach dem Motto: Darf Satire das? Meine Meinung, damals wie heute: Sie darf nicht nur, sie muss sogar, solange irgendwo Cartoonisten deshalb mit dem Leben bedroht werden.
Aber was
kann man tun als Cartoonist? Was ist der angemessene Ausdruck? Was der richtige unangemessene? Und bewirkt das was? Ich versuche mal, als Nicht-Cartoonist zwar von außen, aber vielleicht hilft das sogar, ein paar der Möglichkeiten zu beschreiben, die wir haben.
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Nach dem Essen
So, die
ersten Messe-Nachbearbeitungen sind raus, jetzt kann ich auch mal ein paar weiterführende Gedanken formulieren.
Bei der Zeichnerallee war erstmals auch am Samstag mehr als genug Platz für alle, sich auch ordentlich zu präsentieren. Was vielleicht auch daran lag, dass einige keinen Zug gekriegt haben. Leider schien der Bahnstreik auch viele Besucher getroffen zu haben, denn irgendwie war nicht so viel los wie sonst.
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Das neue verbesserte Dreadful Gate
Letzte Woche habe ich endlich das
Webseitenupdate durchgezogen, das ich in den sozialen Medien seit Wochen ankündige. Auf der Webseite selber habe ich alles beschrieben, was es darüber zu wissen gibt -
wo Ihr jetzt alles findet und was sich ändert. Hier vertiefe ich das jetzt für alle, die sich für Hintergründe und Arbeitsweisen interessieren - also für die Leser dieses Blogs.
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Am Beispiel Fremdkontrolle: Der Comic als Medium und als Tradition
Ich habe mir mal wieder meinen Soziologenhut aufgesetzt und einen Beitrag geschrieben für den jetzt erschienenen Band
“Fremdkontrolle. Ängste - Mythen - Praktiken”, herausgegeben von Michael Schetsche und Renate-Berenike Schmidt. (Einige von euch erinnern sich vielleicht, dass ich nicht nur Comiczeichner bin, sondern auch Sozialwissenschaftler, wenn auch nicht so oft.) Das Buch beleuchtet das Thema Fremdkontrolle aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zusammenhängen, unter Anderem als Motiv im Comic.
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Artist Spotlight: Webcomics als Elevator Pitch!
Gerade habe ich gesehen, dass das “Artist Spotlight”, das die
Comic Solidarity im Rahmen des Comic-Salons veranstaltet hat, jetzt als Stream bei Splashcomics zu sehen ist!
Im Rahmen dieser Veranstaltung stellten neun Webcomicschaffende oder Teams ihre Comics vor - in Slideshow-Vorträgen von jeweils fünf Minuten. Dieses sogenannte "Ignite"-Format ist nur eine von vielen Arten von Kurzvorträgen, wie sie in letzter Zeit anscheinend recht beliebt sind. Slam Poetry oder Science Slams wären bekanntere Formate. In Bremen gibt es auch die Veranstaltungen des
Club Dialog, wo man luxuriöse sieben Minuten hat, sein Konzept oder Kulturprojekt vorzustellen. Ich habe meinen Kurzvortrag beim Artist Spotlight auch als Übung dafür gesehen, denn irgendwann mache ich das auch. Bis dahin brauche ich aber noch mehr Material - wie Ihr vielleicht an einigen Stellen in meinem Vortrag sehen werdet, war ich sogar für die fünf Minuten teilweise noch zu schnell. Echt, ich hätt’s auch in vier geschafft.
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