Band 2 - die Heftreihe
Das letzte Jahr ist wie im Flug vergangen. Naja, wie ein Billigflug, der mit Pedalen unter den Sitzen in der Touristenklasse angetrieben wird, aber trotzdem im Flug. Im September 2008 begann ich, Band 2 von Monsterjägerin Conny Van Ehlsing ins Netz zu stellen, und jetzt bin ich, was die ursprüngliche Planung angeht, etwa zwei Abenteuer (und sechs Monate) von Abschluss des Bandes entfernt. Es fühlt sich nicht so an, eher kommt es mir vor, als hätte ich gerade angefangen. Stattdessen muss ich langsam ans Aufhören denken.
Wegen des zweiten Downloads von Band 1 hat sich auch die Heftausgabe von Band 2 verzögert. Aber langsam muss ich mit beiden in die Hufe kommen. Ich will die Heftausgabe diesmal vor dem Album herausbringen - wir haben ja letztes Mal gesehen, wo es hinführt, wenn nicht.
Das Album soll bis zum
Comic-Salon in Erlangen fertig sein. Das ist dieses Mal Anfang Juni. Danach sollte ich eh kein Heft herausbringen - Sommerpause. Kriegt niemand mit. Also bis einschließlich Juni, drei oder vier Hefte, je nachdem, wie ich sie aufteile.
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24 Tage danach

Inzwischen sind die 24 Seiten des 24-Stunden-Comics alle nachbearbeitet und zusammengesetzt. Probehalber habe ich die Seiten auch in ein PDF zusammengefasst und ausgedruckt. Den Ausdruck zu falten und zu heften war Luxus, aber es hilft mir, ein Gefühl für das Heft zu kriegen, das aus dem Comic mal werden soll. (Siehe "
Mehr Fetisch".)
Es ist 24 Tage her, dass ich den Comic fertiggezeichnet habe, und erst jetzt konnte ich ihn zum ersten Mal lesen. Ziemlich viel Arbeit für einen Comic, von dem ich noch nicht mal wusste, ob die Story was taugt.
Bleibt die Frage: Wie weiter?
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Too Old to Rock'n'Roll?
"That's the heart of the age question: It's not harder for an older writer to start. It's just easier to quit."
John August
Vor einiger Zeit sah ich einen Live-Mitschnitt der Kinks, in dem Ray Davies so alt war wie ich beim Gucken. Und sie galten damals schon als Oldie-Band, die ihren Zenit seit mindestens fünfzehn Jahren überschritten hatte. (Ungerechterweise, möchte ich hinzufügen.) Diese Art von Nostalgie, bei der man seiner kreativsten Zeit hinterhertrauert, wird mir wohl noch eine Weile erspart beiben. Meine kreativste Zeit (bisher) ist jetzt, und auch wenn das manchmal nicht so klingt, ich genieße sie in vollen Zügen.
Leicht ist es allerdings nicht. Ich habe ja schon gelegentlich im Blog erwähnt, dass ich nicht nur nicht alleine von Comicverkäufen leben kann - bei meinem jetzigen Geschäftsmodell könnte ich es auch dann nicht, wenn ich entsprechend mehr von den Comics verkaufen würde,
denn dann käme ich nicht mehr zum Zeichnen. Klar, wenn's erstmal so weit ist, kann ich immer noch das Geschäftsmodell wechseln. Aber das ist nicht der Punkt.
Der Punkt ist: Einen Namen im Comicbereich zu machen, ist ein langwieriger Prozess, wenn man nicht gerade Bernd das Brot erfindet oder so. Jeder Schritt bringt neue Möglichkeiten mit sich, und langsam aber sicher entwickelt sich aus den paar Seiten Gekritzel, die ich vor einigen Jahren noch hatte, eine ansehnliche Vita. Nur halt langsam. Sehr, sehr langsam. Das kann einen an schlechten Tagen schon ein wenig unter Druck setzen. Jetzt bin ich vierzig, und in dem Alter kommen schlechte Tage nicht mehr mit jugendlicher Nörgeligkeit oder modischem Ennui, sondern mit existentialistischer Bedrohlichkeit. Das Geld! Die Rente! Die nachlassende Ausdauer! Die zunehmenden medizinischen Bedürfnisse! usw.
Mit vierzig sind andere Leute Professoren oder führen Banken oder so was. Und ich?
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Das Comeback des Tackers

Wer die
bisherigen Beiträge über den neuen 24-Stunden-Comic aufmerksam gelesen hat, wird die eine oder andere Anmerkung über meine Veröffentlichungspläne bemerkt haben. Jetzt, wo ich mit dem Editieren fast fertig bin, kann ich diese Ideen mal etwas konkreter vorstellen. Wie eigentlich immer bei Dreadful Gate Productions soll es mehrere Versionen geben. Online - offline, einfach - ausführlicher, gratis - billig - teurer. Und wie eigentlich immer bei Dreadful Gate Productions habe ich mir etwas Neues ausgedacht, das ich noch nie gemacht habe und von dem ich noch nicht mal weiß, ob es überhaupt machbar (oder wenn, sinnvoll) ist.
So wie ich das eBook in zwei verschieden aufwändigen Ausgaben herausbringe - eine gratis zum Online lesen, eine gegen Geld zum Drucken -, kann ich auch zwei Hefte herausbringen: Ein kopiertes, billiges, in A5 mit nur dem Comic, und eine "Extended Version" mit Farbcover und Sachanhang, gedruckt, vielleicht sogar im Comicbookformat (wenn's in der Größe noch gut aussieht).
Wer's lieber etwas punkiger mag, nicht so viel Geld ausgeben will oder sich nicht für meine Anhänge interessiert, kann sich die dann hoffentlich viel billigere Kopierfassung des Hefts kaufen. Damit diese Leute sich nicht von der auführlichen Fassung ausgeschlossen fühlen, biete ich die Möglichkeit eines "Upgrades". Als Leser von US-Comicheften, die dann in Trades mit vielen Extras gesammelt werden, an die ich nicht rankomme, ohne den Comic ein zweites Mal zu kaufen, weiß ich, wie frustrierend so was sein kann. Es ist, als würde man für eine Kaufentscheidung bestraft. Deshalb überlege ich, einen Coupon zum Ausschneiden ins Kopierheft zu tun, mit dem man das große Heft ermäßigt bestellen kann. Voraussetzung ist, dass man das erste Heft auch tatsächlich zerschneidet und damit entwertet - sonst hätte man einfach nur zwei Hefte zum Sparpreis. Das ist nicht dasselbe.
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Etwas mehr als 24 Stunden danach
Gut, dass 24 Hour Comic Day nur einmal im Jahr ist. Öfter würde ich das nicht durchhalten. Aber immerhin: Die Session im Atelier von Till Lassmann war eine runde Sache. Wir haben es fast alle geschafft, einer (Rudi) sogar nach nur 18 Stunden. Ich war der letzte, ich habe 23einhalb Stunden gebraucht - 23, wenn man bedenkt, dass ich in der ersten Stunde eigentlich gar nicht an dem Comic gearbeitet, sondern das Papier getestet habe. Mein "Klassenziel" habe ich erreicht - einen Comic in weniger als 24 Stunden fertigzustellen, nicht in 34 wie zuvor, und zwar einen, der um so viel besser ist als der alte, wie ich halt inzwischen besser geworden bin. Ich habe mir die Story noch nicht wieder angeguckt - ich habe das Lettering auf transparentem Papier gemacht, um es im Zweifel schadlos austauschen zu können, und das ist ein bisschen schwer zu lesen, selbst wenn man, wie ich, weiß, wo die ganzen Sprechblasen hingehören -, aber ich glaube, sie ist auch einigermaßen logisch. Auf jeden Fall ist sie einigermaßen komplex: Drei Handlungsstränge!
Nebenher haben wir die meiste Zeit kräftig unsere Fortschritte und Panikattacken getwittert. Wer das verpasst hat, muss in den Profilen von
Till Felix und
mir bis zum 3. Oktober zurückgehen oder das "Hashtag" #24hourcomicday aufrufen, das meiste davon ist von uns. Außerdem haben wir in
Witteks Gästeblog reichlich Bilder hochgeladen.
Hier ist eine Liste mit Direktlinks zu den einzelnen Beiträgen. Das Bild oben ist übigens auch von Wittek.Deshalb ist er auch nicht drauf. Dafür neben mir (vorne, konzentriert) von links nach rechts Till Felix (fast fetig), Till Lassmann (ohne die schwer benötigten Brötchen, die er gerade gebracht hatte) und Rudi Martens (bereits seit Stunden fertig). Und wo ich schon gerade mit Links um mich schmeiße,
hier ist Tills Nachbetrachtung des Wochenendes und
hier das Cover seines Comics. In nächster Zeit hat er vor, den Comic selber auch zu posten, haltet also die Augen offen.
Hier ist also meine eigene Rückschau.
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Comiczeichnen als Extremsport: 12 Tipps für 24-Stunden-Comics
Morgen ist es mal wieder so weit: Rund um die Welt versammeln und/oder sammeln sich Comiczeichner und produzieren so viele Comics wie an keinem anderen Tag im Jahr, denn es ist wieder
24-Stunden-Comic-Tag! Das Event geht auf eine Idee von Comic-Guru
Scott McCloud zurück: einen vollständigen Comic von 24 Seiten in ebensovielen Stunden fertigzukriegen, einfach um zu sehen, ob es geht. Die Idee griff schnell um sich, später mit Internet und so was noch schneller, und seit 2004 gibt es einen offiziellen Tag für diese Comics. Kann man natürlich auch jederzeit sonst tun, aber gemeinsam oder wenigstens vernetzt macht es einfach mehr Spaß. Ich weiß, wovon ich rede, denn wie jeder Jähling-Stammleser weiß, habe ich 2001 auch schon einen solchen Comic verfasst:
Starreporterin Olga Stark.
Diesmal ist alles etwas organisierter als damals. Wir - das sind die
Alligator-Farmer Till Felix,
Rudi Martens und
Wittek sowie Nicht-Alligator ich - treffen uns in Hamburg, und statt gelegentlicher Lebenszeichen im Comicforum gibt es Twitter - Till und ich twittern beide, wahrscheinlich
er auf deutsch und
ich auf englisch.
Laut den
Regeln zum 24-Stunden-Comic darf man nichts direkt vorbereiten, aber natürlich die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen - Zeichenmaterialien und Referenzmaterial besorgen, wenn man will Schablonen ausdrucken (ich hatte letztes Mal eine, das hat sehr geholfen, aber die habe ich erst während der ersten Stunde gemacht), auch grobe Ideen haben darf man schon - es ist sogar völlig unmöglich, nicht schon irgendeine Vorstellung mitzubringen, ob man sich nun dran hält oder nicht. Geistig drauf einrichten sollte man sich schon vorher. Das ist wie das Warmlaufen vor dem Sport. Überhaupt ist ein 24-Stunden-Comic eher eine sportliche Herausforderung als eine künstlerische.
Für Einsteiger habe ich ein paar Erfahrungen aus früheren 24-Stunden-Comics zusammengetragen. Vor allem eigene, aber auch was ich so aufgeschnappt habe...
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Wie ich schreibe, wenn ich schreibe

Je komplexer eine Geschichte ist, desto mehr plane ich voraus. Länge spielt auch eine Rolle: Nicht nur weil längere Geschichten dazu neigen, komplexer zu sein, sondern auch weil gutes Editing mir helfen kann, hier und da eine Seite zu sparen. Bevor ich sie gezeichnet habe und wegschmeißen muss. (Andererseits, solche Szenen geben gute Extras ab...)
Ich arbeite gewissermaßen "von außen nach innen" (siehe Bild) - in der amerikanischen Szene ist das auch als "snowflake method" bekannt. Je näher man die Schneeflocke betrachtet, desto mehr Details werden sichtbar, und desto komplexer erscheint das Gebilde (und teilweise völlig anders als von außen).
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Neues "Mission Statement"
Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, dieses Blog ein wenig umzuwidmen. Ursprünglich war es ja vor allem als Lebenszeichen gedacht, für die langen Monate zwischen den Veröffentlichungen, in denen auf meiner
eigentlichen Webseite nichts passiert. Nun ja, für das kleine Lebenszeichen zwischendurch habe ich inzwischen einen
Twitter-Feed. Was die größeren Lebenszeichen zwischendurch angeht, die überlege ich inzwischen, auf der anderen Webseite zu platzieren. Damit da auch zwischen den Veröffentlichungen was passiert. Und hier? Hat sich seit Eröffnung des Blogs (Mitte 2007) ein wenn auch ruhiges Eigenleben entwickelt. Zeit für ein neues "Mission Statement".
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Seid bessere Diebe!
Es heißt, viele Diebe zieht es zurück an den Ort des Verbrechens. Manche lungern noch während der Spurensicherung am Tatort rum und verraten sich dadurch. Andere bleiben während des Einbruchs viel zu lange in der Wohnung, führen Ferngespräche, pinkeln auf den Teppich und verhalten sich sonstwie respektlos gegenüber ihren Opfern. Solche Leute sind wie schlechte Autoren.
Ich stoße immer wieder auf solche Fälle - meistens unerfahrene Erstlinge, aber auch gefeierte Bestseller-Autoren -, die nicht genau zu wissen scheinen, was sie wollen, und vor allem, was sie nicht wollen. Sie scheinen sich in der Pflicht zu sehen, dem Publikum möglichst viel zu geben -. nicht viel Qualität, erst recht nicht viel Editing, sondern viel Material. Aber sie vergessen, dass ihre Geschichten keine Geschenke sind. Sie kosten. Zeit. Aufmerksamkeit. Ach ja, oft auch noch Geld. Je mehr Zeit/Text/Aufmerksamkeit dabei für bloßes Gelaber verschwendet wird, desto stärker grenzt das an Diebstahl.
(...)
Ihr seid Diebe! Jetzt seid aber auch gute Diebe! Hier sind ein paar Tipps zum besseren Stehlen.
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