Regeln lernen
Ich habe ja bereits meinen
Gastbeitrag für die Union der Helden erwähnt. der inzwischen auch tatsächlich erschienen ist. Hat großen Spaß gemacht, mal mit den Figuren von jemand anderem zu arbeiten.
Wie es dazu gekommen ist, ist eigentlich ziemlich undramatisch, aber ich erwähne es trotzdem. Union-Erfinder Arne Schulenberg mailte mich an mit der Frage, ob ich das machen wollte, ich mailte zurück und fragte nach den genauen Maßen. Darauf schrieb Arne zurück:
Wow! Du bist glaube ich der Erste, der von sich aus nach den genauen Maßen fragt. Bisher habe ich fast immer die Maße mitgeschickt und die Leute haben sich anschließend daran gehalten - oder auch nicht. (Und nichts ist blöder als für eine Querformat Comicseite einen Hochformat Gastbeitrag zu bekommen... *g*)
Da war ich zunächst etwas überrascht angesichts dieser Überschwänglichkeit, denn ich hatte das eigentlich für eine Selbstverständlichkeit gehalten. Aber nach ein bisschen Nachdenken war schon klar, dass es das nicht ist. Kommt mir nur so vor, weil ich selber Comics herausgebe und Beiträge fürs
PANEL und PANELs Webcomic
Neues aus der Entenstraße nachbearbeitet habe. Die wenigsten davon haben nämlich gepasst.
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Nichts als grandiose Bilder
Ich war dieses Jahr bisher zweimal im Kino. Der eine Film war ein visuell überwältigender Trip, eine pure Gaudi visionärer Bilder. Der andere war AVATAR.
Ehrlich, ich war enttäuscht von AVATAR. Nicht von der Story - da habe ich nichts erwartet und auch nichts gekriegt. Passt schon. Enttäuscht haben mich die Bilder, die zwar wunderbar produziert und schwindelerregend präsentiert waren, aber nicht besonders originell. Irgendwie hatte ich das alles schon gesehen, wenn auch nicht so schick. Die schwebenden Berge von LAPUTA, die Flucht durch den Dschungel aus PREDATOR, die Ethno-Tanzszene (hier: Heilungsritual) aus irgendeiner alten Eiskremwerbung... Sogar die blaue Hautfarbe der Ureinwohner war nicht neu: Von Schlumpfwitzen mal abgesehen, geht das Motiv der blauen Hautfarbe als Signal für edel und schön auf die Hindu-Gottheit Krishna zurück, den achten Avatar (!) des Gottes Vishnu. Die originellen Ideen, die es auch gab, gingen in diesem Zitatekitsch irgendwie unter.
Terry Gilliams KABINETT DES DOKTOR PARNASSUS dagegen! Auch hier war nicht alles neu. Die Animationen zitieren, wahrscheinlich in voller Absicht, Gilliams frühere Arbeiten für MONTY PYTHON'S FLYING CIRCUS, nur in 3D (nicht AVATAR-3D, eher FINDET-NEMO-3D). Aber diese Traumwelten wirken frisch, lebendig, unverbraucht, anarchisch. Weil Gilliam sie gegen den Strich bürstet, auch gegen die Sehgewohnheiten seines Publikums (im Gegensatz zum allzu gefälligen Cameron). Allein dadurch wurde der hundertmal billigere DOKTOR PARNASSUS für mich zu dem Kinoerlebnis, das AVATAR hätte sein sollen.
Ich würde das alles nicht schreiben, wenn da nicht irgendwo eine Lektion drin wäre. Nicht nur im Film, auch und gerade bei Comics wird gerne über das Verhältnis von Story und Bild debattiert. Diese Gegenüberstellung ist hilfreich, aber ungenau. Denn wie die Story (Plot, Dialog, Charaktermotivierung) hat auch die Grafik mehrere Dimensionen (nicht im AVATAR- oder FINDET-NEMO-Sinn, eher im MATRIX-Sinn, wo alles, was in der einen Wirklichkeit passiert, auf die andere wirkt, obwohl das in MATRIX nie wirklich Sinn gemacht hat, aber lassen wir das): Bilder können durch die Produktion überzeugen (AVATAR) oder durch ihren Inhalt (PARNASSUS).
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Wie war mein Monat?
Der m(ech)anische Comiczeichner ist ja auch und ursprünglich vor allem ein Blog, das meine Fortschritte beim Comicmachen dokumentieren soll. Deshalb versuche ich mit diesem Beitrag, eine neue Serie anzufangen, in der ich einmal im Monat zusammenfasse, was ich im Vormonat comicrelevantes gemacht habe und wenn nicht, warum.
Der Januar stand so ziemlich im Zeichen des Wieder-Sammelns (nach einem stressigen Jahresende), des ruhigen Betrachtens von Ideen, Plänen usw. und des weiteren Aufschiebens der Conny-Downloads. Dazu: viele Nachtschichten, die mein Zeitbudget mehr umgepflügt haben, als mir lieb war, und mich den halben Monat ziemlich müde aussehen ließen.
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Hochformat, quergedacht
Wenn in einem der vielen Foren, in denen ich herumhänge, über die Möglichkeiten von Webcomics diskutiert wird, was oft vorkommt, sagt eigentlich immer irgendwann einer so was wie:
"Webcomics müssen im Querformat sein, weil die meisten Bildschirme quer ausgerichtet sind. Das passt einfach viel besser in eine Webseite. Niemand will scrollen!" Und manchmal fügt derjenige noch hinzu: "Webcomics, die das Hochformat von den gedruckten Comics übernehmen, gucke ich mir gar nicht mehr an."
Ich übertreibe nicht. Sie sagen "müssen" statt "sollten" oder "könnten" oder "würde ich mir wünschen, bitte". Sie sagen "niemand" statt "ich". Und es gibt wirklich Leute, die lieber einen guten Comic verpassen, als ihn bis zur unteren Hälfte der Seite zu lesen.
Viele Webcomics bedienen das Querformat, teilweise mit einigem Geschick. Bereits früh hat sich der Comicstrip als beliebtes Online-Format durchgesetzt, nicht zuletzt weil er gut beim ersten Blick auf die Seite erfassbar ist. In den letzten Jahren werden auch immer mehr Comics, egal welchen Seitenformats, in Flash-Readern präsentiert, die technisch gesehen eine Art Browserfenster im Browserfenster darstellen, und zwar ein queres.
All das ändert nichts an der Tatsache, dass das Bestehen auf Querformat ziemlicher Blödsinn ist.
Gehen wir die "Argumente" mal einzeln durch.
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Beispielskript: Die!
Wer selber Comics schreiben will, sucht gelegentlich, nicht nur hier, nach fertigen Skripten, als Beispiele oder um den Prozess vom Skript zum Comic zu illustrieren. Mir ging's genauso. Gewissermaßen sogar immer noch - auch wenn ich Skripte inzwischen nicht mehr als Orientierungshilfe lese, sondern entweder als Teil meiner Arbeit oder zum Spaß.
Deshalb habe ich mir erlaubt, hier selber mal ein Skript einzustellen. Es handelt sich um die erste Fassung von "Die!" (englisch: Playground Politics"). Ich habe extra ein Skript herausgesucht, das sich vom fertigen Comic in einigen zentralen Punkten unterscheidet. Den fertigen Comic zum Vergleichen findet Ihr
hier auf deutsch und
hier auf englisch.
Original-PDF im Celtx-Exportformat:
script-die.pdf (pdf, 9 KB)
Html- Fassung im vertrauteren Drehbuchstil:
script-die (html, 15 KB)
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2010 - Das Jahr, in dem wir...
Erstmal ein frohes neues Jahr an alle LeserInnen dieses Blogs. Ich hoffe, alle eure Wünsche werden erfüllt, und werde gerne das meinige dazu tun, insoweit zu den Wünschen mehr von meinen Comics gehören.
Vorsätze habe ich dieses Jahr keine, ich war zu sehr damit beschäftigt, Pläne zu machen.
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Wie out sind Hefte?
Mein geschätzter Kollege Daniel Gramsch hat gerade ein neues
Alina-Fox-Heft herausgebracht, das ich hiermit wärmstens empfehlen möchte. Nicht nur, weil es ein sehr schönes Abenteuer ist und ich ihm sowieso den Erfolg gönne, sondern auch, weil ich ein persönliches Interesse daran habe, dass man mit Heften Erfolg haben kann.
Die Zeichen dafür sehen nicht gut aus. Ich habe schon seit längerem den Eindruck, dass Hefte nicht mehr gehen. Im letzten
Zettgeist-Podcast (Nr. 104, für alle, die später dazugekommen sind) über Perspektiven, mit Comics Geld zu verdienen, wird das Problem sogar sehr kategorisch abgehandelt. Was sich heute verkauft, sind Graphic Novels. Oder wenigstens Alben.
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Band 2 - die Albenserie
Zwei Hefte der
vierteiligen Conny-Ausgabe könnte ich im Prinzip jetzt schon herausbringen, das dritte fast, nur vom vierten ist noch fast nichts fertig. Bei meinem derzeitigen Tempo wird es wohl auch noch bis März dauern, das alles zu zeichnen. Das ist fast ein bisschen zu knapp für das Album, das bis spätestens Ende April druckfertig sein sollte. (Band 1 war im Februar fertig gezeichnet, und das Album hat noch bis zum Tag vor dem Comic-Salon gebraucht.) Deshalb habe ich beim Konzipieren verscheidener Teilausgaben auch mal mit einer zweibändigen Ausgabe gespielt, deren ersten Teil ich bequem im Lauf des Frühjahrs herausbringen könnte.
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