Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Donnerstag, 24. März 2016
Helden im Zwielicht
Letzte Woche ist bei Netflix die zweite Staffel von Daredevil herausgekommen, und heute läuft im Kino Zack Snyders 3D-Prügelei Batman V Superman an. Ich bin mir bei beiden nicht so sicher, ob ich sie sehen will. Für beide gibt es gute Gründe (z. B. Wonder Woman), aber je mehr ich über beide höre, desto mehr glaube ich, die sind einfach nicht für mich.

Beide Verfilmungen scheinen mir eine Erwartung zu erfüllen, die das Superheldengenre mal vor 20-30 Jahren aufgestellt hat, mit The Dark Knight Returns und so was. Damals waren diese düsteren, härteren Antworten auf das allzubunte und sorglose Superhelden-Genre willommen und notwendig. Alan Moore verglich 1987 im Vorwort zu Neil Gaimans Violent Cases (bei Carlsen, glaub' ich) den Comic mit einem rotzigen Kind, das in die Pubertät kommt und "unangenehme Fragen über Sex und Politik stellt, ungewohnt eindrucksvoll Stellung bezieht und sich in Farben kleidet, in denen niemand über 25 beerdigt werden möchte."

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Montag, 21. März 2016
Selbstpromotion für Introvertierte
Eigentlich wollte ich heute etwas zum zehjährigen Jubiläum von Twitter schreiben, weil ich Twitter mag und auch wichtig finde für das, was ich als Online-Zeichner so tue. Dann fiel mir auf, dass ich das Wesentliche bereits vor Monaten in einem anderen, hier bisher unveröffentlichtem Post geschrieben habe. Und eigentlich ist der viel interessanter. Also dann...
In einem Schreibforum kam mal die Frage nach Buchpromotion für introvertierte Autoren auf, und das ist tatsächlich eine wirklich gute Frage. Immerhin setzt alles, was wir über Werbung und Eigenwerbung zu wissen glauben, ein gewisses Maß an Extrovertiertheit voraus. Die üblichen Strategien eines Selbstvermarkters bauen auf den Stärken des extrovertierten Charakters auf - Kommunikation, Aufsichselbstzeigen, ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und keine Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen.

Viele von uns sind aber Autoren, weil sie genau das Gegenteil von all dem lieben. Ich auf jeden Fall. Wie sehr ich es hasse, im Mittelpunkt zu stehen, habe ich ja schon im Nachwort von Maxfiles erörtert, dem Comic, wo ich im Mittelpunkt stehe. Am liebsten würde ich einfach meine Comics für mich sprechen lassen, und zum guten Teil tue ich das auch - das ist ja gerade das Gute an Webcomics. Aber auf Dauer reicht das nicht, denn man will ja auch neue Leser dazugewinnen, Leute, die noch nie von diesen tollen Comics gehört haben. Ich muss also immer wieder über meinen Schatten springen und etwas tun, das mir eigentlich gegen die Natur geht, um die Comics zu verbreiten.

Der Trick ist, sich auch dabei auf die Strategien zu konzentrieren, die eben doch der eigenen Natur entsprechen.

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Montag, 7. März 2016
Bleiben wir unrealistisch - Band 5
Wie auf der Webseite und auf Patreon angekündigt, habe ich in den letzten Wochen endlich damit angefangen, die Comics für das fünfte Conny-Van-Ehlsing-Album aufzubereiten. Es gibt viel zu tun - neu zu tuschen, neu zu montieren, möglicherweise das eine oder andere umzuschreiben, wie ich das schon beim vierten Album gemacht habe. Und ich habe vor, das ganze diesmal so öffentlich wie möglich zu tun - hier ja sowieso, aber auch auf der Haupt-Webseite und - mit vollständigen Seiten - im Patreon-Feed. (Echt, jetzt ist eine gute Zeit, Unterstützer zu werden. Sag' ich ja nur.) (Aber wirklich, je nach Höhe der Unterstützung kriegt Ihr am Ende sogar das Album umsonst!)

Wie ich die Berichte zwischen diesem Blog und der Hauptseite verteile, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich wird es hier ein bisschen technischer und grundsätzlicher und da ein bisschen ergebnisorientierter, wenn auch nicht ganz so ergebnisorientiert wie bei Patreon. (Denn da gibt's erst so richtig die Ergebnisse. Und wahrscheinlich einige der Zwischenergebnisse.)

Fertig sein muss das Ganze bis spätestens Ende April - das gibt mir im Schnitt noch etwa einen Tag pro Seite. Machbar, aber dazwischenkommen sollte besser nichts.

Schwieriger ist es mit den vielen anderen Dingen, die ich noch vorhatte. Wie erwähnt, soll Band 5 (vielleicht) der letzte Conny-Band im gegenwärtigen Format werden. (Je nachdem, ob ich bis dahin ein gutes neues Format finde.) Deshalb hatte ich noch ein paar Extras angedacht, zu denen ich jetzt wahrscheinlich nicht kommen werde:

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Montag, 29. Februar 2016
Weiße Oscars und Diversität
Letzte Nacht wurden in Hollywood die Oscars verliehen. Ich habe mir das nicht angeguckt, weil mich die Preise selber im Grunde nicht interessieren und mein Schlafrhythmus eh schon im Eimer ist, aber ich habe heute ein paar ausgewählte Clips aus der Show nachgeholt. Vor Allem auf Chris Rocks Eröffnungsmonolog nach der #Oscarssowhite-Kontroverse war ich gespannt.

Leider bricht der Clip ab, als Rock die nächste große Kontroverse - Stichwort #Askhermore - anspricht. (Ging das noch weiter? Würde ich gerne noch sehen.) Sexismus stand dieses Jahr wohl nicht so im Vordergrund.

Die #Oscarssowhite-Kontroverse begann, als vor einem Monat die Nominationen bekannt gegeben wurden - und in den Kategorien für beste Schauspieler und -innen nur Weiße benannt wurden. Begründet wurde das mit den üblichen Argumenten - dass Filme wie Straight Outta Compton einfach nicht das Format für eine Nominierung hatten, dass die wirklich großen Rollen nun mal an Weiße gegangen waren usw..

Wir sind inzwischen - so weit, so gut - an einem Punkt, an dem so was auffällt, zumal es einige gute Filme mit schwarzen Haupt- und Nebenfiguren gab.

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Freitag, 26. Februar 2016
Mehr Mimimi: Fuckscheißcomics
Die Webcomic-Kollegen Jeff Chi und Tim Gaedke haben gerade einen neuen Tumblr aufgemacht: Fuckscheißcomics ist eine Seite, auf der Nutzer anonym ihre Kritik an Comics, der Szene und so weiter loswerden können. Entstanden ist die Idee aus einer Twitter-Diskussion darüber, dass der Comicjournalismus in Deutschland als zu harmlos wahrgenommen wurde.

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Freitag, 5. Februar 2016
Ein Blick nach vorne.
Langsam mal Zeit, diesem 2016 doch eine Chance zu geben. Was ich bisher davon gesehen habe, gefiel mir zwar nicht besonders, aber vielleicht wird es besser, wenn man erstmal richtig drin ist.

Nicht nur zwischen den Jahren, sondern auch zwischen den Conny-Van-Ehlsing-Alben ist ein guter Punkt, um über meine Projekte nachzudenken. (Ich bin jetzt an einem guten möglichen Endpunkt für Band 5, ohne dass mich allzuviel Ballast von Band 6 verpflichtet, in derselben Richtung weiterzumachen.) Deshalb hat es dieses Jahr noch praktisch keine neuen Webcomics gegeben. (Naja, das, und ich habe ein neues Magazin mit herausgebracht. Und war zwischendruch krank. Aber vor allem das.)

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Sonntag, 24. Januar 2016
Bowie's in Space
Warum Bowie fehlt...
Promis nachzutrauern ist nicht so mein Ding. Normalerweise würdige ich ihre Leistung noch einmal, indem ich mir meinen Lieblingsfilm oder mein Lieblingsalbum in andächtiger Ruhe zu Gemüte führe, retweete vielleicht den einen oder anderen Tribut, der mir gefällt, und schaue dann weiter nach vorne, auf die sich ständig verändernde Kultur der Gegenwart und den Fluss der Impulse, der mich mit Sicherheit auch immer wieder an meinen alten Helden vorbeiführt. Aber ich bleibe da nicht lange stehen. Nostalgie ist auch nicht so mein Ding.

Aber das hier ist David Bowie.

Ganz andere Liga.

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Mittwoch, 11. November 2015
Genres: In a Galaxy not so Far Away
Voller MondNeulich habe ich The Martian gesehen, die Verfilmung eines "Dreadful Pitches" von mir. (Und habe ich auch nur eine Freikarte gekriegt? Nein!) Toller Film. Mich hat vor allem beeindruckt, wie kompetent in dem Film alle rüberkommen - Nicht nur der gestrandete Astronaut, auch die NASA-Mitarbeiter am Boden: Alle arbeiten im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten. Die Geschichte kommt völlig ohne falsche, vermeidbare Konflikte durch Dummheit aus, die nur die Glaubwürdigkeit der Figuren beeinträchtig hätten. Und noch jemand wird im Film durchgehend als kompetent dargestellt, als wissenschaftlich belesen und fähig, bei all dem mitzuhalten - nämlich das Publikum.

Das Blog io9 würdigte neulich eine neue Renaissance des Weltraumfilms. Die Metapher des Goldenen Zeitalters wird zur Zeit etwas überstrapaziert (an einem Text über das sogenannte Goldene Zeitalter der US-Fernsehserien arbeite ich auch schon wieder seit ewig, aber die Recherchen sind so umfassend und jede Woche neu), aber Science Fiction erscheint tatsächlich so gegenwärtig und mainstreamtauglich wie schon lange nicht mehr. Das mag zum Teil daran liegen, dass die Technik zur Darstellung von Science-Fiction-Welten fortgeschritten ist und Filme wie Interstellar oder Gravity noch vor wenigen Jahren möglicherweise ziemlich witzlos gewirkt hätten. Was aber neben der Technik beeindruckt, ist eine erzählerische Neuorientierung.

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