Alors Nous Sommes Charlie, Mais Qu'est-ce Qu'on Fais Maintenant?
(Jetzt sind wir also Charlie, aber was machen wir jetzt?)
Der
Anschlag auf das Satireblatt Charlie Hebdo am Mittwoch hat uns alle ziemlich durchgerüttelt in der Comicszene. Und ziemlich viele von uns wollten auch gleich was zu dem Thema machen. Nur, das ist ein ziemlich großes, komplexes und umfassendes Thema, wenn man’s mal richtig durchdenkt. Und man will ja nichts Unangemessenes posten, so im Eifer, obwohl gerade die Charlie-Hebdo-Zeichner eine ordentliche Portion Unangemessenheit sicherlich zu würdigen wüssten.
Immerhin ist es diesmal nicht (oder jedenfalls nicht so doll) zu Diskussionen gekommen, ob Cartoons das überhaupt dürfen, religiöse Tabus brechen, egal von welcher Religion. Vor einigen Jahren, beim
Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen, gab’s da noch ganz andere Töne zu hören, nach dem Motto: Darf Satire das? Meine Meinung, damals wie heute: Sie darf nicht nur, sie muss sogar, solange irgendwo Cartoonisten deshalb mit dem Leben bedroht werden.
Aber was
kann man tun als Cartoonist? Was ist der angemessene Ausdruck? Was der richtige unangemessene? Und bewirkt das was? Ich versuche mal, als Nicht-Cartoonist zwar von außen, aber vielleicht hilft das sogar, ein paar der Möglichkeiten zu beschreiben, die wir haben.
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Nach dem Essen
So, die
ersten Messe-Nachbearbeitungen sind raus, jetzt kann ich auch mal ein paar weiterführende Gedanken formulieren.
Bei der Zeichnerallee war erstmals auch am Samstag mehr als genug Platz für alle, sich auch ordentlich zu präsentieren. Was vielleicht auch daran lag, dass einige keinen Zug gekriegt haben. Leider schien der Bahnstreik auch viele Besucher getroffen zu haben, denn irgendwie war nicht so viel los wie sonst.
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Das neue verbesserte Dreadful Gate
Letzte Woche habe ich endlich das
Webseitenupdate durchgezogen, das ich in den sozialen Medien seit Wochen ankündige. Auf der Webseite selber habe ich alles beschrieben, was es darüber zu wissen gibt -
wo Ihr jetzt alles findet und was sich ändert. Hier vertiefe ich das jetzt für alle, die sich für Hintergründe und Arbeitsweisen interessieren - also für die Leser dieses Blogs.
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Am Beispiel Fremdkontrolle: Der Comic als Medium und als Tradition
Ich habe mir mal wieder meinen Soziologenhut aufgesetzt und einen Beitrag geschrieben für den jetzt erschienenen Band
“Fremdkontrolle. Ängste - Mythen - Praktiken”, herausgegeben von Michael Schetsche und Renate-Berenike Schmidt. (Einige von euch erinnern sich vielleicht, dass ich nicht nur Comiczeichner bin, sondern auch Sozialwissenschaftler, wenn auch nicht so oft.) Das Buch beleuchtet das Thema Fremdkontrolle aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zusammenhängen, unter Anderem als Motiv im Comic.
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Artist Spotlight: Webcomics als Elevator Pitch!
Gerade habe ich gesehen, dass das “Artist Spotlight”, das die
Comic Solidarity im Rahmen des Comic-Salons veranstaltet hat, jetzt als Stream bei Splashcomics zu sehen ist!
Im Rahmen dieser Veranstaltung stellten neun Webcomicschaffende oder Teams ihre Comics vor - in Slideshow-Vorträgen von jeweils fünf Minuten. Dieses sogenannte "Ignite"-Format ist nur eine von vielen Arten von Kurzvorträgen, wie sie in letzter Zeit anscheinend recht beliebt sind. Slam Poetry oder Science Slams wären bekanntere Formate. In Bremen gibt es auch die Veranstaltungen des
Club Dialog, wo man luxuriöse sieben Minuten hat, sein Konzept oder Kulturprojekt vorzustellen. Ich habe meinen Kurzvortrag beim Artist Spotlight auch als Übung dafür gesehen, denn irgendwann mache ich das auch. Bis dahin brauche ich aber noch mehr Material - wie Ihr vielleicht an einigen Stellen in meinem Vortrag sehen werdet, war ich sogar für die fünf Minuten teilweise noch zu schnell. Echt, ich hätt’s auch in vier geschafft.
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Konzeptarbeit bei Vollem Mond
Eins der neuen Konzepte, von denen ich hier
gelegentlich erzähle , ist gerade etwas realer geworden. Oder gerade nicht. Auf jeden Fall etwas offizieller.
...
Der Comic, den ich ausgewählt habe, ist VOLLER MOND, eine actionreiche Abenteuergeschichte über die nächste Mondlandung. Falls das jemandem nicht literarisch genug ist: da gibt es durchaus den einen oder anderen ernsten Hintergrund, keine Sorge. Und ich finde ja, dass die volle literarische Qualität eines Werks darin zum Ausdruck kommt, dass es die Stärken seines Mediums ausspielt - und die sind beim Comic nun mal eher visueller Natur.
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Standaufbau: Wer keinen Platz hat, organisiert ihn
Der
letzte Beitrag scheint bei einigen Lesern negativer angekommen zu sein, als er gemeint war. (Echt, Leute! ICOM-Erwähnung? Klassentreffen? Landbier? What’s not to like?) Tatsächlich haben einige von uns am PANEL-Stand den kleineren und besser versteckten Stand in Halle C mit weniger Sportsgeist aufgenommen als andere. Aber ich sehe in solchen Situationen eher nach vorne und denke nicht “wer ist schuld”, sondern “das ist die Situation, was machen wir jetzt draus”.
Ich denke, wir haben das Beste aus dem Platz gemacht, den wir hatten, jedenfalls mit den Mitteln, die wir kurzfristig organisieren konnten. Wir wurden sogar dafür gelobt. Immer noch hatten wir das Problem, dass entweder einer von uns an den Stand passte oder ein Käufer, was Verkaufsgespräche etwas schwierig machte. Hätten wir noch einiges besser machen können? Sicherlich, vor allem wenn wir nicht erst Wochen vor dem Salon von dem neuen Standplatz erfahren hätten.
Da dieses Blog vor allem auch Klein- und Selbstverlegern Anregungen geben soll, habe ich hier mal ein paar Gedanken zur Organisation eines Messestandes mit wenig Platz aufgelistet, inklusive einiger Möglichkeiten, die wir aus verschiedenen Gründen nicht genutzt haben. Einiges davon ist auch mit mehr Platz sinnvoll, aber je weniger Platz man hat, desto wichtiger wird, was man damit macht.
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Erlangt und erwähnt
Das war er also wieder, der Comic-Salon in Erlangen. Wie immer ein wunderbares, inspirierendes Klassentreffen der deutschsprachigen Comicszene, das viel Arbeit, aber auch jede Menge Spaß gemacht hat.
Mein persönlicher Höhepunkt war natürlich, dass
ANDERS, die Comic-Anthologie, an der ich mitgewirkt habe,
eine lobende Erwähnung der ICOM-Preis-Jury gekriegt hat. Das ist eine Zusatzauszeichnung für Comics, auf die die Jury sich nicht ganz einigen konnte, die sie (oder genug Leute darin) aber interessant genug fand, um sie nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Wir sind jedenfalls alle mächtig stolz darauf, sogar
Sarah, obwohl sie gerade einen richtigen ICOM-Preis gewonnen und das eigentlich gar nicht mehr nötig hatte. (Von
Marvin, der gleich einen Max-und-Moritz-Preis eingesackt hat, ganz zu schweigen.) Leider war ich zur Überreichung der Urkunde schon gar nicht mehr da, weil ich zwei hungrige und quengelnde PANEL-Mitarbeiter hinter mir hatte.
Einer der Glanzpunkte meiner bisherigen Karriere, und ich verpasse ihn! Um höchstens fünf Minuten!
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