Wir sind die Kreativen! (Nur nicht, wenn's um's Urheberrecht geht.)
Auch auf dem anstehenden
Comic-Salon findet zu dem Thema eine Podiumsrunde statt. (Freitag, 11:30.) Ich werde da in meiner Eigenschaft als... hm, weiß ich gar nicht. Hätte ich mal fragen sollen, als was ich da sitze. Ich glaube, als Webcomicmacher. Ich hab' einfach trotzdem mal zugesagt - viel blöder anstellen als die "Die Urheber" kann ich mich auch nicht.
Was mich an den derzeitigen Debatten zumeist stört, ist, wie phantasielos sie sind. Ich bin da wirklich ein bisschen enttäuscht von meiner Zunft. Wir sind schließlich nicht nur "die Urheber" - was neben einer ziemlichen Anmaßung eines Bruchteils der Urheber auch eine starke Verkürzung unseres Tätigkeitsfeldes ist - wir sind auch
Kreative.
Kreativität setzt eine bestimmte Art zu denken voraus, nämlich das Denken über das Bestehende hinaus. Ganze Welten entstehen in unseren Köpfen. Probleme begreifen wir als Herausforderungen, und Das Neue essen wir zum Frühstück, ständig auf der Suche nach Dem Noch Besseren.
Mit dem Internet haben wir ein Medium, das uns erlaubt, völlig neue Wege zu beschreiten. Das Verhältnis von Nutzern, Urhebern und Verwertern - jahrzehntelang ein eingespieltes System, von dem vor allem die Verwerter und eine relativ kleine Elite von Künstlern profitierten - kann jetzt völlig neu geordnet werden. Wir, die Kreativen, sollten beim Anblick dieser neuen Möglichkeiten aufblühen!
Und was tun wir?
Wir sehen ein paar Filesharer und schreien nach dem Gesetz.
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Buchdruck: Einmal POD, immer POD?
Endlich! Nach einiger zusätzlicher Verzögerung ist
das neue Conny-Album fertig! Also, druckreif. Jetzt muss ich es nur noch rechtzeitig bis zum Comic-Salon gedruckt kriegen - was ein bisschen ein Problem ist.
Der Drucker, bei dem ich die ersten beiden Alben produziert habe, braucht ca. 2 Wochen ab Druckfreigabe, also ab wenn ich den Probedruck abgesegnet habe. Rein rechnerisch könnte das gerade hinkommen, vorausgesetzt, ich finde am Probedruck nicht noch Fehler und die Farben des Covers stimmen ausnahmsweise auf Anhieb. Drauf verlassen kann ich mich allerdings nicht. Die letzten Alben hatte ich im April druckreif, und die Dinge zogen sich trotzdem so hin, dass ich die Alben erst am Tag vor der Abreise nach Erlangen abholen konnte.
Deshalb habe ich das Album gestern schon mal bei
Lulu bestellt - 30 Exemplare für alle Fälle.
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Noch ein Beitrag zum Urheberrechtsstreit (mit Podcast)
Seit vor einiger Zeit der ansonsten recht wohlklingende Musiker Sven Regener sich im Radio etwas rüpelhaft über illegale Downloads und YouTube geäußert und damit einen ebenso unangemessenen Shitstorm ausgelöst hat, reißt die allgemeine internettige Diskutiererei gar nicht mehr ab. Klar, geht nicht nur um Herrn Regener - zeitlich flankiert wurde diese relativ unwichtige Äußerung vom großen Erfolg der Piratenpartei und vom ebenso großen Misserfolg des ACTA-Entwurfs. Aber meistens geht es eben doch nur wieder um illegale Downloads, YouTube und so was.
Auch Sarah Burrini hat sich in einer Folge ihres Webcomics "Das Leben ist kein Ponyhof"
zu Bild gemeldet und damit zwar keinen Shitstorm, aber doch die übliche Wortschmeißerei in den Kommentaren ausgelöst. Anlass genug, dass sich auf Einladung von
Demolitionsquads David Malambré sechs Webcomicker und ein Webcomic-Webshopbetreiber zu einem Podcast getroffen haben, um kurz und bündig auf den Punkt zu bringen, wie das mit dem Urheberrecht und dem Internet in Zukunft zu gehen hat. Mit dabei, neben Sarah, David und mir, waren Mario Bühling (
Katzenfuttergeleespritzer), Dimitar D. Stoykow (
Metrissimo), Michael Roos (
Sachen gibt's) und Jörg Fassbender vom
Kwimbi-Shop.
Ja, es ist erlaubt, unseren Podcast gratis herunterzuladen und anzuhören. Remixe weiß ich gerade nicht, fänd' ich aber interessant.
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Verlaufsplanung: Zwei Comic-Alben in meinem Fenster
Es wird höchste Zeit, das nächste Conny-Van-Ehlsing-Album zusammenzustellen. Immerhin ist bald wieder Comic-Salon, und da kann ich schlecht ohne was neues aufkreuzen. Es gibt noch ca. 50 Seiten zu überarbeiten (denn egal welche ich nehme, irgendwas gibt es
immer noch zu tun), ein Nachwort oder so was zusammenzustellen, und dann kommt natürlich noch die ganze Druckvorbereitung.
Aber als erstes muss ich mich entscheiden, welche Comics in das Album kommen.
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Der umgekehrte Bechdel-Test
Im letzten
Geek Life Podcast ging es mal wieder um den Bechdel Test. Ihr kennt das sicher - eine Figur in
einem Strip von Alison Bechdel sagte, sie würde nie einen Film gucken, in dem nicht mindestens einmal zwei weibliche Charaktere miteinander reden, über etwas anderes als einen Mann. Daraus wurde der Bechdel Test, vor allem um zu zeigen, wie selten solche Szenen nach wie vor sind (von den aktuell nominierten für den Besten Film beim Oskar
sollen nur vier Filme den Test bestehen), aber auch als Messlatte für eigene Comics.
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Warum ich gegen ACTA bin (unter Anderem)
Heute findet ein internationaler
Aktionstag gegen ACTA statt, die internationale Version von dem, was die USA neulich mit
SOPA und PIPA versucht haben. Nur, ACTA hat tatsächlich eine gute Chance durchzukommen. Das muss natürlich verhindert werden.
Dieser Artikel ist nur einer, der ganz gut erklärt, warum.
Ich habe leider keine Zeit, an den Protesten teilzunehmen - ironischerweise bin ich zu dichtgepackt mit zu produzierendem Originalcontent. Auch Deadlines genannt, von der
harten, drängenden Sorte. Eigentlich habe ich auch keine Zeit, einen Blogartikel darüber zu schreiben. Glücklicherweise brauche ich das aber auch gar nicht -
habe ich alles vor zwei Jahren schon gemacht, als es noch "nur" um den Prozess gegen die Pirate Bay ging. So ziemlich alles in dem Beitrag gilt heute noch und auch für ACTA, aber ich dachte mir, ich aktualisiere mal ein bisschen die Erfahrungen mit
meinen eigenen Torrents.
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Deadlines und die (ungenaue) innere Uhr
Einige (namentlich meine
Facebook-Freunde und
Twitter-Follower) haben es bereits mitgekriegt - seit einigen Wochen hat der McJob, mit dem ich mein dekadentes Leben als Comiczeichner in den letzten Jahren mehr schlecht als recht finanziert habe, Konkurrenz bekommen. Zur Zeit arbeite ich noch zur Probe und will's nicht beschreien, aber ich wollte seit langem schon aus den unterbezahlten Nachtschichten raus, das ändert sich also sowieso früher oder später.
Allerdings ändert sich damit auch mein Arbeitsrhythmus an den Comics. Zwangsläufig, denn die Zeit, die ich jetzt in dem neuen Job arbeite, ist normalerweise meine produktivste Comiczeichenzeit. Erschwert wird das ganze dadurch, dass ich noch nicht aus dem Nachtschichtjob raus bin, so dass ich, beide Jobs zusammengerechnet, gewissermaßen fünf der letzten drei Wochen gearbeitet habe. Plus Comics.
In den letzten Wochen habe ich vor allem abends und nachts an den Comics gearbeitet, machmal auch während der McJob-Nachtschicht. Außerdem früh morgens, nach der Nachtschicht, und vormittags. Das ist auf Dauer kein Zustand. Ich hoffe, dass ich im Lauf der Zeit mehr Übung darin kriegen werde, meine dann hoffentlich nur noch zwei Tätigkeiten zu kombinieren. Aber jetzt schon ist klar, dass mein in langen Jahren antrainierter Rhythmus mir da eher im Weg steht.
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Noch nicht wieder RECEPTION MAN!
Drei Wochen nach der Spielemesse in Essen, und
Reception Man 1, der Comic, den ich eigentlich da präsentieren wollte, ist immer noch nicht hier. Ich weiß, Post aus den USA braucht eine Weile, aber nicht
so lange. Nachdem die nachbestellten Exemplare von
Reception Man Nr. 0 (abgeschickt am 25. 10.) bereits mitte der Woche angekommen sind, habe ich dann doch aufgehört zu warten und begonnen anzunehmen, dass da wohl was schiefgegangen ist.
Beim Nochmalprüfen der Benachrichtigungsmail des Druckers habe ich dann doch noch eine Tracking-Nummer gefunden, die ich ursprünglich übersehen hatte. Gut. Die Trackingnummer ist ein Code, den man auf der Webseite der US-Post eingeben kann, um zu sehen, was der Status der Sendung ist. Der Status meiner Sendung:
"Ausgeliefert am 22. Oktober, zurückgehalten aufgrund der Bitte des Adressaten, die Sendung selber abzuholen. Eine Benachrichtigung wurde übermittelt."
Äh, nö?
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