Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Montag, 5. November 2007
Er spricht über sich in der dritten Person
Herausbringen
Auf Einladung von Comixpedia-Betreiber Josh Roberts habe ich gerade die Einträge über Conny und mich bei Comixpedia beendet. (Ergänzung 2014: Comixpedia ist leider, wie's aussieht, nicht mehr online, deshalb müsst Ihr mir das einfach mal glauben.)

Ich muss schon sagen, das war Schwerstarbeit. Auch wenn es Spaß macht, über mich so zu schreiben, als sei die Faktenlage umstritten - irgendwie liegt es mir einfach nicht, über mich selber so ausführlich zu sprechen. Kommt mir immer entweder wie Anmaßung oder wie Angeberei vor. Schon bei den Kurzbios in Anthologien winde ich mich oft tagelang. Naja, Stunden. Plus tagelanges Aufschieben.

Es ist aber auch eine wichtige Übung. Wenn ich in den nächsten Monaten all die Comics herausbringe, muss ich nämlich auch Presseerklärungen veröffentlichen - sonst passiert das gleiche wie bei allen anderen Comics, und niemand kriegt es mit. Pressemitteilungen sind wie ein Lexikon-Eintrag über mich - eine vorgebliche Außenansicht, die mich als was ganz tolles und wichtiges darstellt. Das kann sogar faktisch richtig sein. Aber die angeschriebenen Journalisten und ich wissen, dass es in diesem Zusammenhang nur Teil eines Spiels ist, bei dem ich die Form eines objektiven Artikels benutze, um darzustellen, wie toll ich bin - und sie nehmen davon das, was sie gebrauchen, verifizieren oder auch nur glauben können und basteln dann ihre Artikel oder, häufiger, Kurzmitteilungen.

Pure Angeberei. War ich nie gut drin.

Genau deshalb schiebe ich das Schreiben von Pressemitteilungen gerne so lange auf, wie es geht - manchmal, bis die Dringlichkeit des Ganzen sich erledigt hat. Das ist nicht gut, besonders nicht bei den neuen Comics, denn die sind WIRKLICH so toll und wichtig, wie ich behaupte.

Also habe ich mir vorgenommen, bis dahin schon mal ein bisschen zu üben. Einfach ein paar Probe-Presseerklärungen zu schreiben, damit ich mir, wenn's darauf ankommt, nicht so blöd vorkomme.

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Bremer Comiczeichner übt sich in Pressemitteilungen

Der Bremer Comiczeichner Max Jähling schreibt neuerdings Presseerklärungen über gar nichts. Das hat er heute in seinem Weblog, "Der m(ech)anische Comiczeichner", angekündigt. Als Übung für die wichtigen Pressemitteilungen, die er in naher Zukunft zum Erscheinen seiner neuen Comics verfassen muss, will er bis dahin mehrere Probe-Presseerklärungen für den Eigengebrauch verfassen.

"Irgendwie liegt es mir einfach nicht, über mich selber so ausführlich zu sprechen. Kommt mir immer entweder wie Anmaßung oder wie Angeberei vor", sagt der 38jährige bescheiden. Aber es sei halt nötig, "sonst passiert das gleiche wie bei allen anderen Comics, und niemand kriegt es mit." Jähling hat in den letzten Jahren mehrere Comics im Eigenverlag herausgebracht, die sich aufgrund mangelnder Pressearbeit nur mittelmäßig verkauften.

Jähling, der von LOA-Herausgeber Daniel Gramsch einmal als "ungekrönter König des schrillen Underground" bezeichnet wurde, ist der Autor und Zeichner der Comic-Serien "Monsterjägerin Conny Van Ehlsing", "Reception Man" und "Graf X - Der Held der Zukunft in der Vergangenheit", um nur einige zu nennen. Im November und Dezember soll das erste Heft mit Conny Van Ehlsing als eBook in verschiedenen Ausgaben erscheinen. Weitere Veröffentlichungen bis Mai 2008 sind in seinem Weblog angekündigt.

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Hm, vielleicht sollte ich mir den "ungekrönten König" noch aufsparen?

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