Mit
der heutigen Folge ist endlich mein lang angekündigter Comic
Codename: Olga fertig geworden,
fast pünktlich zum fünfzigsten Jahrestag seiner wichtigsten Inspiration
Modesty Blaise. Wer meine
bisherigen Beiträge über diesen Comic
verfolgt hat, wird einige Unterschiede zum beschriebenen Konzept feststellen: Zum einen habe ich dann doch auf den Rastereffekt verzichtet, weil der sich mit den Schraffuren gebissen hätte und online sowieso nicht wirklich rüberkommt (vielleicht trägt hier die Erfahrung der letzten Jahre als Webcomicmacher Früchte, aber um ehrlich zu sein, war ich auch ein bisschen zu faul, das in Manga Studio anzulegen). Zum anderen erscheint der Comic nicht als Auftakt einer eigenen Olga-Serie, sondern als einzelne Geschichte im Rahmen meiner Anthologie-Reihe
Gate Crash. Das nimmt ein bisschen den Druck aus dem Projekt, von dem ich
letztes Mal noch geschrieben habe. Überhaupt ging es beim Wiederaufnehmen des Abenteuers für mich vor allem darum, den Druck aus allem zu nehmen.
Die ungefähren Punkte, auf die das Abenteuer hinauslaufen sollte, hatte ich seit Jahren im Kopf, deshalb habe ich mich ohne genaues Skript an die Nachbearbeitung gemacht. (Ein Skript von damals, von dem ich überzeugt war, dass es noch irgendwo rumliegt, habe ich nicht gefunden. Vielleicht gab's doch keins.) Die bestehenden Seiten habe ich nur sehr sacht überarbeitet - eine Seite habe ich in zwei ummontiert und mit neuen Bildern erweitert, ansonsten habe ich die Scans etwas aufgeräumt und vielleicht mal die Bilder etwas hin- und hergeschoben.
Im Lauf der ersten zehn Wochen schälte sich dann auch hinaus, wie ich das Finale inszenieren wollte. Das erforderte, eine bereits gezeichnete Seite zu opfern, aber mit der war ich eh nie ganz zufrieden gewesen. Im Grunde ging es nur darum, den angefangenen Faden zuende zu führen, und um ein paar Timing-Fragen. Ich habe auch zugesehen, dass jede Entscheidung, die noch zu treffen war, eine möglichst kleine und übersichtliche war. (Das hilft auch bei anderen Entscheidungen. Probiert's mal.)
Der Schluss, für den ich mich entschieden habe, ist eine Mischung aus den beiden Enden, zwischen denen ich mich vor sechs Jahren nicht entscheiden konnte - aber doch keiner von beiden. Der erste, witzigere Schluss mit einem neuen Setting und ein bisschen der Nachdenklichkeit des zweiten Schlusses, aber nur ein bisschen. Gerade genug, um trotzdem als "Standalone" zu funktionieren. Denn wer weiß, wann ich dazu komme, das fortzusetzen?
Jetzt kann ich mir in Ruhe überlegen, was ich als nächstes mit der Geschichte und der Serie mache. Ich habe ein paar gute Ideen für ein. zwei Folgeabenteuer, die ich nicht erst in sechs Jahren angehen will. Und bis ich genug Material für ein Olga-Album im Querformat habe, überlege ich, vielleicht ein gemeinsames Heft mit dem Olga-Stark-Zwölfseiter "Maximale Sicherheit" zu machen, den ich ebenfalls
vor kurzem überarbeitet habe. Vielleicht für die Feste am Jahresende, äh, die Messen im Herbst?