Still Rebootin' after all these Hin und Hers...
Ich hatte mich schon fast an den Gedanken gewöhnt, dass der
Reception-Man-Reboot das seltenste Jähling-Heft von allen bleiben würde. Aber es sieht so aus, als käme doch langsam Bewegung in die Sache.
Ihr erinnert euch: Im Oktober war das Paket im Zoll hängengeblieben, und niemand beim Zoll oder bei der Post hielt es für nötig, mich davon zu unterrichten, so dass ich mich nicht drum kümmern konnte. Bis ich endlich herausgefunden hatte, was passiert war, hatten die Zoll-Leute es schon zurückgeschickt.
Der Drucker traute sich nicht, das Paket gleich wieder loszuschicken, zumal das ziemlich teuer ist, so von Kalifornien aus. Die Postbeschwerdeleute in Deutschland sagten mir, er könne das Geld zurückkriegen, wenn er eine Beschwerde einlegt, aber die Post in den USA sagte,
ich hätte ja schließlich meine Frist nicht eingehalten, von der ich nichts wusste, und sei selber schuld. Die
Unfähigkeit von großen Firmen und Bürokratien war ja
schon öfter Thema in diesem Blog.
Im April mailte ich den Drucker an, was denn jetzt mit den Heften sei, und erhielt keine Antwort. Dann musste ich erstmal das Conny-Album fertig machen, und es war eh fraglich, ob ich die Hefte bis zum Comic-Salon kriegen würde. (Plus, am PANEL-Stand verkaufe ich eh fast nie Hefte. Alben gehen gut, aber Hefte irgendwie gar nicht. Andererseits waren wir genau gegenüber der Spiderman-Ausstellung, also wer weiß?) Diese Woche habe ich den Drucker dann per Twitter angestupst, und er hat dann auch gleich die Mail vom April beantwortet. Offensichtlich bemüht, dieses Problem endlich aus der Welt zu kriegen, hat er das Paket daraufhin auch gleich neu verschickt, und heute habe ich dann diesmal doch die Meldung vom Zoll gekriegt, dass es im Lande ist und ich es gegen Vorlage von sehr viel Papier und einer noch zu bestimmenden Menge Geldes (kein Zoll, weil der Warenwert zu klein ist, aber Einfuhrumsatzsteuer fällt wohl an - das wäre vielleicht bei Gelegenheit nochmal einen eigenen Artikel wert) abholen kann. Wer das zusätzliche Porto bezahlt, ist weiterhin ungeklärt.
Bereits jetzt ist aber klar: Dieses Heft ist durch das ganze Hin und Her inzwischen so teuer, dass es eigentlich gar keine Chance hat, sich je wirklich zu rechnen - jedenfalls nicht im Rahmen dieser Auflage. Ich habe noch eine kleine Hoffnung an die Ebook-Ausgabe, aber die kommt auch nicht richtig in Gang. Der Preis war sowieso sehr knapp gerechnet, weil ich nicht finde, dass ein Superheldenheft teurer sein sollte als 4€, und das rächt sich jetzt.
Ich habe jetzt die folgenden Möglichkeiten:
- Den Preis erhöhen. Was doof ist, denn der steht drauf. Ich müsste also auch wieder Geld für einen ordentlich aussehenden Aufkleber ausgeben. Plus, auch bei 5€ werden die Kosten nicht gedeckt.
- Auf die zweite Auflage hoffen, oder wenn das nichts wird, die zweite Ausgabe. Vorausgesetzt, ich finde dafür einen POD-Drucker, der so billig ist, dass er das wettmacht.
- Auf die Ebooks hoffen. Die sind in jeder Umsatzrechnung der große Joker, auch gerade aufgrund ihres größten Mankos: Es gibt noch nicht wirklich einen Markt dafür.
- Noch etwas dazuproduzieren (Postkarte, Poster oder so) und das dann zusammmen entsprechend teurer verkaufen. (Ich würde es Premium-Ausgabe nennen, aber die gibt es schon.)
- Die Erfahrung abschreiben und das beste draus machen.
Der Verlust ist nicht groß und wird durch anderweitige Gewinne gedeckt. Letztlich reicht eine kleine zusätzliche Handvoll Conny-Alben. (Ein Reception-Man-Album habe ich auch noch im Angebot, um das Heft zu flankieren, aber da das auch in Farbe ist, wirft es kaum genug Gewinn ab, um sich selbst zu tragen, ganz zu schweigen vom Heft. Plus, das muss auch erst mal jemand kaufen.)
Am Ende zählt,
wie gesagt, eh nur die Jahresbilanz. Aber wurmen tut's mich doch. Sieht so aus, als bliebe das Heft über den vom Pech verfolgten Superhelden weiterhin auch das vom Pech verfolgte Heft...
Update: Bin gerade vom Zoll zurück. Die gute Nachricht: Ich musste nichts zahlen. Die schlechte: Das macht das ganze Hin und Her irgendwie noch ärgerlicher.