Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Dienstag, 19. Juni 2012
Zahlenmagie: Die Erlangen-Abrechnung
Verkaufen
Reden wir übers Geld.

Wenn ich alle Ausgaben auf dem Weg nach, von und in Erlangen zusammenzähle, komme ich mit einem knappen Plus raus. Das ist ja schon mal ganz gut. Die Druckauflage ist damit natürlich noch nicht bezahlt, oder vielleicht ist die Druckauflage bezahlt und das Hotel nicht? Da sieht man schon, dass so eine BWL-Logik ihre Grenzen hat. Zumal ich sowieso nach Erlangen gefahren wäre, mit was zu verkaufen oder ohne. Am Ende zählt eh nur die Jahresbilanz, und dank einiger Auftragsarbeiten sieht die dieses Jahr gut genug aus, um beides zu tragen.

Aber rechnen wir das trotzdem mal durch. Denn, seien wir ehrlich, irgendwie zählt man ja doch immer mit. Hier also ein paar Zahlenspiele. Ohne Zahlen. Trends sind eh viel interessanter.

Alle drei Conny-Alben habe ich zuerst in Erlangen präsentiert, deshalb kann ich die ersten Verkäufe ganz gut miteinander vergleichen. Ist ein bisschen wie das Eröffnungswochenende bei Filmen.

Im direkten Vergleich läuft jedes Album etwas schlechter als das vorige. Das ist normal, denn jedesmal stehen potenzielle Neuleser vor einem größeren (und teureren) Stapel Alben. Ich habe zwar auch immer mehr Leser, aber die müssen ja alle irgendwo anfangen. Trotzdem habe ich bei jedem Comic-Salon mehr Alben verkauft. Auch das ist normal, denn ich hatte ja auch mehr. Dabei ist zu beobachten, dass das jeweils neuere Album die vorigen mitverkauft. Jemand neues kommt an den Stand, sieht zwei bis drei Alben und kauft erstmal das erste. Oder, bis vor kurzem, beide. Oder, diesmal, die ersten beiden. Oder die letzten beiden. Ich glaube, einer hat sogar die Nummern eins und drei gekauft. Bei solchen Käufen ist es nicht mehr festzustellen, ob sie nicht auch durch die neuen Alben begünstigt wurden. Man kann die Verkäufe der Alben also nicht klar trennen.

Daumenrechnerisch trägt jedenfalls das erste Album, das bereits nach einem Jahr daumenrechnerisch in die schwarzen Zahlen gekommen war, die anderen mit. Wenn ich alle drei zusammenrechne, muss ich nur noch knapp 15 Alben verkaufen, um alle Druckausgaben reinzuholen. Alleine schafft Band 2 das noch nicht (da war der Druck aber auch besonders teuer), und Band 3 ja sowieso nicht.

Das gilt natürlich nur, wenn ich die ganzen dranhängenden Unkosten nicht mitrechne - Messen und so was. Also wieder zurück zur Gesamtbilanz.

Die neuen Postkarten haben sich übrigens auch bezahlt gemacht. Macht schon einen Unterschied, ob man 10€ für eine kleine Auflage ausgibt oder 40€ für eine größere. Die größeren Auflagen dürften sich auch inzwischen daumenrechnen, aber etwas länger als einen Comicsalon habe ich jeweils schon gebraucht.

Fazit: Es lohnt sich in jedem Fall, mehr als ein Album einer Reihe im Angebot zu haben, auch wenn sich das an den Verkäufen des jeweils letzten Albums nicht direkt ablesen lässt. Rein betriebswirtschaftlich muss man das einfach aushalten können. Es hilft, wenn man nicht allzu versessen alles ausrechnet, wie ich gerade.

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