Bevor Ihr wieder mit den Augen rollt...
Hier ist eine Kleinigkeit, die ich ursprünglich
im letzten Beitrag erwähnen wollte, aber dann rausgenommen habe, weil da schon so viel steht und dieser Aspekt ein eigenes "Kapitel" verdient:
Panel 1
Im Vordergrund redet sich Conny in Begeisterung, im Hintergrund, von ihr unbemerkt, simulieren die Jungs Kotzgesten und rollen mit den Augen.
CONNY
Sie haben uns lange genug gejagt. Wir müssen den Spieß umdrehen. Es wird Zeit, dass die Kinder die Monster jagen!
Vor Skriptanweisungen, die eine so kleine und schwer in einem Bild darstellbare Bewegung beschreiben, kann ich nur warnen. Lernt bloß nicht von mir, so zu schreiben! Dinge, die sich langsam drehen oder ausbreiten oder wachsen oder plötzlich erscheinen oder verschwinden, gehören nicht in Bildbeschreibungen. (Ich habe extra Beispiele genommen, bei denen auch Bewegungsstriche nicht unbedingt helfen.)
In Skripten, die ich als Berater begutachte oder die in Foren vorgestellt werden, finde ich oft solche Stellen. Sogar in alten Skripten von mir habe ich schon so was gesehen. (Muss mir jemand untergejubelt haben, grummel...) Das Problem kommt daher, dass die Autoren beim Schreiben nicht wirklich die Bilder visualisieren, sondern sich die Handlung vorstellen. Ihr müsst aber immer daran denken, dass Ihr die Bildbeschreibungen nicht für Leser schreibt, sondern für Zeichner.
Wenn ich, wie im Beispiel oben, trotzdem sowas schreibe, dann nicht als Beschreibung, sondern um den Effekt zu skizzieren. Im genannten Bild verdrehen die Jungs nicht die Augen, sie gucken nur komisch. Aber wenn ich "gucken komisch" geschrieben hätte, wäre das wiederum viel zu uneindeutig. Als Beschreibung nicht des zeichnerischen Inputs, sondern des emotionalen Outputs kann man so was also schon mal stehenlassen. Aber nur, wenn der Zeichner die Absichten des Autoren so gut kennt wie ich meine eigenen.