So viele Möglichkeiten...
Anfang 2004 hatte ich die Idee, aus den zwei Kurzgeschichten mit Conny Van Ehlsing, die ich bereits fertig hatte, eine Serie zu machen. Mir schwebte vage eine Mini-Serie aus drei Heften vor, jeweils mit Kurzgeschichten aus verschiedenen Phasen in Connys Monsterjägerinnenkarriere. Eins mit sechs Jahren, eins mit ca. zehn, und eins mit der vierzehnjährigen Conny, die wir aus RECEPTION MAN kennen. Vielleicht 30-40 Seiten pro Heft, und am Ende vielleicht eine Sammlung als Trade Paperback, wenn ich den Druck finanziert kriege.
Drei Jahre später habe ich allein für die sechsjährige Conny so viele Geschichten produziert, dass es locker für ein Album reicht. Und die Wunder des Print-on-Demand machen es möglich, tatsächlich ein Album zu produzieren, ohne in Vorleistungen pleitezugehen. Aber soll ich? Oder ist es besser, zwei Hefte zu machen? Oder beides?
Hier sind die Geschichten, die ich bisher habe, in der Reihenfolge, in der sie wahrscheinlich auch im Album kommen:
ohne worte! (2 Seiten)
Mein allererstes Abenteuer (6 Seiten)
Regeln lernen (6 Seiten)
Jumby (2 Seiten)
Der lange Heimweg (10 Seiten)
Schlafvorbereitungen (1 Seite)
Mina (vorauss. 15 Seiten)
Versteckte Gefahr (1 Seite)
Im Bann der Dämmerung (4 Seiten)
Pumpkins (1 Seite)
Insgesamt um die 48 Seiten alleine an Comics. Mit Anhang reicht das locker für 2 Hefte.
Auf 2 gleich lange Hefte umgebrochen, könnte das Ganze so aussehen:
ohne Worte
Mein allererstes Abenteuer
Versteckte Gefahr
Der lange Heimweg
Im Bann der Dämmerung
Pumpkins
(24 Seiten)
Regeln lernen
Jumby
Mina
Schlafvorbereitungen
(24 Seiten)
Der Nachteil wäre, dass der Erzählbogen, der von Connys erstem, noch eher lustigem Abenteuer zur sehr schweren Geschichte "Mina" führt, verloren gehen würde, was besonders das zweite Heft etwas aus dem Gleichgewicht werfen könnte.
Der Vorteil wäre, dass ich das erste Heft jetzt schon produzieren könnte. Das Album könnte ich trotzdem machen, quasi als Trade Paperback. Später noch ein Trade mit allen Conny-Heften zu machen, wäre dann natürlich albern.
Ich glaube normalerweise daran, Käufern mehrere Optionen zu geben und so gegebenenfalls verschiedene Leute mit verschiedenen Angeboten zu gewinnen. Das ist die etwas verdrehte Lehre, die ich spätestens aus Chris Andersons
Long Tail-Gedanken gezogen habe: je mehr Angebote Du machst, desto mehr Leute werden es annehmen. Aber will ich das auch, nur weil ich es kann? Oder stehen mir die Hefte dann doch im Weg, wenn ich versuche, Leute für mein tolles Album zu interessieren?
Es gibt Fragen, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie mich mal umtreiben würden...