Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Mittwoch, 17. Februar 2010
Regeln lernen
Herausbringen
Ich habe ja bereits meinen Gastbeitrag für die Union der Helden erwähnt. der inzwischen auch tatsächlich erschienen ist. Hat großen Spaß gemacht, mal mit den Figuren von jemand anderem zu arbeiten.

Wie es dazu gekommen ist, ist eigentlich ziemlich undramatisch, aber ich erwähne es trotzdem. Union-Erfinder Arne Schulenberg mailte mich an mit der Frage, ob ich das machen wollte, ich mailte zurück und fragte nach den genauen Maßen. Darauf schrieb Arne zurück:
Wow! Du bist glaube ich der Erste, der von sich aus nach den genauen Maßen fragt. Bisher habe ich fast immer die Maße mitgeschickt und die Leute haben sich anschließend daran gehalten - oder auch nicht. (Und nichts ist blöder als für eine Querformat Comicseite einen Hochformat Gastbeitrag zu bekommen... *g*)
Da war ich zunächst etwas überrascht angesichts dieser Überschwänglichkeit, denn ich hatte das eigentlich für eine Selbstverständlichkeit gehalten. Aber nach ein bisschen Nachdenken war schon klar, dass es das nicht ist. Kommt mir nur so vor, weil ich selber Comics herausgebe und Beiträge fürs PANEL und PANELs Webcomic Neues aus der Entenstraße nachbearbeitet habe. Die wenigsten davon haben nämlich gepasst.

Eben weil ich weiß, dass eingesandte Seiten oft nicht passen, sehe ich normalerweise zu, dass ich Magazinbeiträge oder Uploads auf Plattformen so genau wie's geht auf die Anforderungen der Herausgeber hin produziere. Nicht nur was das Seitenformat angeht, sondern bei Ausschreibungen zum Beispiel die maximale Seitenzahl und das Abgabedatum. Das Nachbearbeiten ist zwar mehr Arbeit, noch dazu, wenn ich eigentlich mit dem Comic abgeschlossen hatte, aber es hat im Grunde nur Vorteile:

  1. Man wirkt ganz allgemein professioneller. Das macht Eindruck.
  2. Je weniger Grund Du deinem Redakteur gibst, dich zu verfluchen, desto weniger wirst Du verflucht. Das hilft dir später.
  3. Wenn Du deinen Comic nicht selber in die richtige Größe bringen willst, wird es jemand anders tun, und Du hast keine Kontrolle mehr darüber, wie das ganze am Ende aussieht.
  4. Wenn sie's nicht gleich wegschmeißen, weil es den Aufwand mit jeder zusätzlichen Anstrengung weniger wert ist.
Jedes Nichteinhalten ist ein Grund mehr, deine Geschichte abzulehnen. Vielleicht meinst Du, deine Geschichte ist so gut, dass sie auf jeden Fall trotzdem angenommen wird? Kann sein, aber wenn nicht, und Du gibst verspätet eine zu lange Geschichte in RGB-Farben für eine Schwarzweißanthologie im falschen Seitenformat ab, dann hast Du ihnen gerade vier zusätzliche Gründe gegeben, sie abzulehnen.

Abgesehen davon gehört es sich auch nicht. Sich an die Regeln zu halten, ist ein Zeichen von Respekt. Es zeigt, dass Du die Publikation der Mühe wert gefunden hast, mal nachzugucken. (Dasselbe gilt übrigens auch für Verlage, nur mit dem Unterschied, dass da mehr auf dem Spiel steht.)

Natürlich weiß ich, dass die allerwenigsten Comiczeichner so überheblich sind, wie die letzten beiden Absätze vermuten lassen. Aber Künstler sind nun mal manchmal Chaoten, und gerade solche Formalitäten, die nicht zum kreativen Prozess gehören, fallen leicht mal unter den Tisch. (Dann gibt es noch den weiten Bereich der Messfehler, Missverständnisse und ungeklärten Zuständigkeiten. Kurz gesagt: Shit happens.)

Die meisten Magazine und Plattformen haben ihre Anforderungen irgendwo auf ihren Webseiten. Ich kann wirklich nur empfehlen, sich die Zeit dafür zu nehmen.

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