Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Dienstag, 13. Mai 2008
Manchmal hilft alle Planung nicht.
Herausbringen
Vor einigen Wochen habe ich alle Mühe darauf verwandt, das Album rechtzeitig für Erlangen fertigzukriegen. Rechtzeitig hieß, Erlangen minus drei Wochen für den Druck minus eine Woche für das erste Musterexemplar minus eine Woche für ein zweites Muster, falls mit dem ersten was nicht stimmt. Wie berichtet, stimmte tatsächlich was mit dem Muster nicht - genaugenommen, nichts stimmte. Gut, dass ich vorbereitet war. Also änderte ich noch einiges, lud eine neue Datei hoch, schickte dem Drucker eine Mail mit der Uploadadresse und wartete auf das zweite Muster.

Eine Woche später wartete ich immer noch. Gerade als ich den Drucker anrufen wollte, ob alles klargegangen sei, rief er an und fragte, wo denn die Mail bleibt. Nach einem kurzen Gespräch über den Wert des Allesnachprüfens und die Dringlichkeit des Ganzen verabredeten wir uns zur Sichtung des zweiten Musters am nächsten (inzwischen vorigen) Montag. (Bin ich froh, dass ich mir einen lokalen Drucker gesucht habe.)

Muster 2 war leider auch nicht viel besser. Die Seiten in 450dpi umzuwandeln und den Kontrast zu erhöhen, hatte also nicht gereicht. Naja, war eigentlich nicht überraschend. Ich ließ noch eine Datei mit einem Original-450dpi-Bild im Layout zurück, um den Unterschied am nächsten Tag zu beurteilen. Das dauerte zwar bis Mittwoch und ich habe den Ausdruck nie gesehen, aber die Beschreibung des Druckers reichte. Das Ding ist, dass er immer in 1200 dpi druckt, und die abgesofteten Ränder einer Graustufendatei gehen gerne mal verloren. Übrig bleibt ein kantiges, irgendwie fusseliges Etwas. Was dieser Drucker brauchte (andere Digitaldrucker wie Ka-Blam sehen das wiederum anders), waren 1200-dpi-Bitmaps. (600-dpi-Graustufen tun's aber, glaub' ich auch.) Nur, so was habe ich nicht. Das größte, was ich habe, sind A3-Seiten in 450dpi. Meistens aber eher 300. Blieb nur, neu zu scannen und ca. 2 Stunden pro Seite mit den Nachbearbeitungen zu verbringen (bei 58 Comicseiten) - oder zu schummeln.

Erst wollte ich alle Seiten vektorisieren, aber das hätte zu lange gedauert und lausig ausgesehen. Bei einfachen Grafiken kann man das machen. Ein großer Teil der Graf-X-Ästhetik ist so entstanden, und zumindest die Vordergrundgrafik auf dem Cover des Conny-Albums ist vektorisiert. Aber für etwas so komplexes wie eine Conny-Seite funktioniert das nicht, und schon gar nicht schnell. Dafür gibt es aber in meinem Grafikprogramm eine Art Linolschnitt-Effekt, der die Ecken ein bisschen abrundet. Bei entsprechend vergrößerter Grafik und fein eingestelltem Effekt ist das genau die Glättung, die ich brauche. Einige der kunstverständigen unter meinen Lesern werden jetzt sagen: "Aber das geht doch nicht! Da gehen doch jede Menge Details verloren!" Da kann ich nur antworten: Sollen sie ja.

Klar ist das ein ziemlich grober Klotz, aber er hilft. Der letzte Musterausdruck (letzten Freitag) sah endlich so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe auch lieber nicht gezögert, den Druckauftrag gleich erteilt und darauf verzichtet, den Musterausdruck mit nach Hause zu nehmen, damit ich nicht noch irgendwelche Fehler finde.

Ein Wochenende und einen Feiertag später habe ich heute, nach Erhalt einer provisorischen Rechnung, denn mit der ging auch wieder alles schief, die Vorkasse erledigt, und damit ist der Auftrag jetzt offiziell in Bearbeitung. Allerdings ist jetzt Erlangen minus eine Woche. Sechs Werktage. Das könnte unter Umständen knapp werden. Es bleibt spannend.

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