Vorgestern kam der Musterausdruck vom Drucker. Die nächsten Stunden, und noch einige Zeit gestern und heute, habe ich mit einer Lupe über diese Seiten gebeugt verbracht. Und ich habe viel gelernt, über die Druckvorbereitung und über die wichtigen Fragen im Leben (des Comicverlegers).
Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Der Ausdruck sah zwar nicht so aus, wie ich es mir gewünscht hatte, aber das habe ich zu keinem Zeitpunkt auf die Unfähigkeit der Druckfirma zurückgeführt. Die sind alles andere als unfähig, haben mich gut beraten, als ich die richtigen Fragen gestellt habe (auf die ich teils erst durch den Blick auf diesen Ausdruck gekommen bin) und haben, ausgehend von meinen Dateien, gute Arbeit geleistet. Der Rest war Kommunikation, damit sie beim nächsten Mal noch bessere Arbeit leisten können.
Das Cover war viel zu hell. Ich meine, das Schwarz kam nicht als Schwarz an, sondern als Graugrün. Die anderen Farben waren auch nicht so doll. Nach zwei Telefonaten mit der (wohl) zuständigen Druckerin sieht es aber aus, als würde das nächste besser. Andere Treibereinstellung dort, etwas kräftigeres Schwarz hier.
Merke: Wenn Dir der Drucker sagt, 120% schwarz reichen, frage lieber nach, ob auch 170% gehen. Oder 250. Naja, ich hoffe noch auf die 170.
Bei der Gelegenheit konnte ich noch Connys Kopf durch einen weniger pixeligen ersetzen und den Buchrücken verbreitern. Jetzt ist er möglicherweise zu breit, aber das sollte besser aussehen als zu dünn.
Merke: Wenn Dir die Druckerwebseite sagt, das Album wird 5mm dick, frage lieber nochmal nach, ob das nur für die Innenseiten oder für alle Seiten INCLUSIVE COVER gilt. Das kann bis zu 1mm Unterschied ausmachen.
Der Innenteil dagegen war von erlesenem Schwarz. Da habe ich beim Digitaldruck schon ganz Anderes erlebt. Sehr schön. Nur sind sämtliche Bilder bis auf eins etwas zu pixelig geraten.
Merke: Wenn die Druckerwebseite "ab 300dpi" sagt, frage lieber noch mal nach, ob das auch für die Graustufenbilder gilt, aus denen Dein Comic besteht.
Ich habe jetzt alles nochmal in 600dpi umgerechnet, allerdings ist das "fake"-600dpi - so große Dateien habe ich von den meisten Seiten gar nicht. Also musste ich die bestehenden 300-dpi-Farbdateien erst vergrößern, dann in Graustufen umwandeln. Manchmal reicht das schon... Naja, ich werd's sehen, im zweiten Ausdruck. Wenn's nichts ist, muss ich halt die Seitenvorlagen nehmen, die ich habe. Die sind alle A3 groß, bei mindestens 300 dpi. Reicht nicht ganz für 600dpi (das habe ich ausprobiert), aber besser als jetzt wird's sein.
Kurz: Der Ausdruck sah wirklich nicht schön aus. Aber er hatte Potential, und ich bin fest entschlossen, dieses Potential zu nutzen.
Bleibt noch die Frage: Wann ist der richtige Moment, zu fragen, ob sie auch wirklich auf die Laufrichtung des Papiers geachtet haben / achten werden?