Ich dachte, das Hauptproblem beim
Neuzeichnen einiger Bilder aus den frühen Conny-Van-Ehlsing-Comics wäre, den alten Stil wieder hinzukriegen, nachdem ich doch inzwischen Sachen aus dem Handgelenk schüttle, die ich früher nicht mal entwerfen konnte. Das ist auch tatsächlich nicht ganz leicht. Ich behelfe mir, indem ich das gleiche Zeichenwerkzeug benutze und auf allzu kleine Details verzichte. Aber das Schwierigste ist, überhaupt wieder die alten Bilder zeichnen zu wollen.
Ich finde heute, manche Bilder sind nicht nur zeichnerisch überholt, sondern auch erzählerisch. Im Beispiel oben fehlt eine Information, die für den nächsten Beat wichtig ist. Auf S. 4 ist mir gerade eine viel bessere Möglichkeit eingefallen, Conny in die Ecke zu jagen, in der sie dann Mina begegnet. Warum soll ich diese guten neuen Ideen nicht in den Comic einbauen, wenn ich schon dabei bin?
Weil es dann nicht mehr derselbe Comic ist. Die Grenze zwischen Restaurierung und Neuinterpretation ist offenbar fließender, als ich dachte.
Das ist eine grundlegende Frage. Wenn ich Conny jetzt, drei Jahre nach dem Ur-Erscheinen des "Ersten Abenteuers", als Heft herausbringe, was erwarten meine Leser (Ihr)? Was erwarte ich, dass Ihr erwartet? Die Originalgeschichten, endlich in gedruckter Form (bzw. ge- eBookter Form)? Oder eine aktuelle Fassung der frühen Conny-Abenteuer, nach dem heutigen Stand dessen, was ich daraus machen kann? (Bzw., weil ich ja das meiste beibehalte, eine Mischung aus beiden?)