Der m(ech)anische Comiczeichner

Max Vähling zeichnet Comics und redet darüber.


Samstag, 21. Juli 2007
Slaying, er, no, hunting!
Planen
Den folgenden Text habe ich für die englische Fassung von Conny Van Ehlsing geschrieben. Darin wird der Hintergrund ein wenig vorgestellt (für die Leser, die RECEPTION MAN nicht kennen) und ein Ausblick auf den weiteren Verlauf der Serie gegeben.

Der Grund, weshalb ich ihn hier unterbringe, ist zum einen, dass das Konzept darzustellen ja auch in diesem Blog zum, äh, Konzept gehört. Zum anderen, weil das genau die Art Material ist, die ich mir für den Anhang vorstellen kann, den ich in jedem meiner Hefte bringe.

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Als ich zuerst die Idee für Conny hatte, war sie eine Veralberung in einer Parodie. Die Parodie war meine Superhelden-Serie RECEPTION MAN, die Saga über einen Typen, der in seinem Kopf Radiowellen hört und deshalb nachts rausgeht, um sich mit anderen komisch kostümierten Typen zu prügeln. Die Veralberung war natürlich eine Verbeugung an BUFFY THE VAMPIRE SLAYER, eine Sendung, die ich gerade beim Fernsehen auf meiner Nachtschicht entdeckt hatte. Ich mochte das Konzept einer jugendlichen Vampirjägerin, die ständig die Erwachsenen aus dem Schlamassel zieht, ebenso wie die Schule-als-Hölle-Metapher (das war 1999, als sie - zumindest in der deutschen Ausstrahlung - noch zur Schule ging), und überlegte mir sofort, ob und wie ich so eine Figur in mein RECEPTION-MAN-Universum einbauen könnte. (Solche Ideen kriegt man manchmal bei Nachtschichten.) Natürlich ging das für sie in meiner Version ganz anders aus.

Sofort nachdem ich das erste Abenteuer ("Im Bann der Dämmerung") geschrieben hatte, kam mir die Idee, mit Conny noch weiter zurückzugehen als Buffy je gegangen war und ihre "Origin Story" zu erzählen, die am Tag ihrer Einschulung spielt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits angefangen, Conny als Charakter ernster zu nehmen (sie hat diese Wirkung auf Leute), und ließ die meisten Buffy-Referenzen fallen (darunter auch ihren Spitznamen "Muffy"), um ihre eigene Welt zu entwickeln. Eine Parodie verbraucht sich halt zu schnell. Sie hat immer noch eine bücherwurmige beste Freundin, die sie in der Schulbibliothek trifft, und eine alleinerziehende Mutter.

Die ursprüngliche Idee, als Conny 2004 zur Serie wurde, war, mich über drei Hefte mit Kurzgeschichten zur 14jährigen Conny aus der ersten Geschichte zurückzuarbeiten. Aber ich habe im Moment noch viel zu viel Spaß mit der sechsjährigen Conny. Außerdem sollen die Geschichten im Verlauf des ersten Erzählbogens noch viel düsterer und ernster werden, und die meisten früheren Geschichten sollen halt den Boden dafür bereiten, weil ich ja doch eher für lustige, schräge Geschichten bekannt bin.

Ich denke immer noch in in Bänden, "Volumes". Da ich sehr gut darin bin, Trilogien zu schreiben, die am Ende nur zwei Teile haben, werde ich mir das Konzept mit den drei Heften noch überlegen, wenn ich am Ende des ersten Bandes angekommen bin. Vielleicht bleibe ich noch etwas bei der Sechsjährigen, vielleicht springe ich direkt zum Teenager. Auf jeden Fall wird es Veränderungen geben. Bis jetzt hat Conny mich noch immer überrascht.

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