Und wieder ein Jahreswechsel. Fühlt sich nicht wirklich an wie ein Neuanfang. Ich habe zwar sehr viel vor für die nahe Zukunft, aber ein guter Teil davon sind Projekte, die 2012 liegengeblieben sind. Inklusive dem sprichwörtlichen Stapel Papiere auf meinem Schreibtisch und der extralangen To-Do-Liste im Rechner.
Reden wir also über gute Vorsätze.
Jedes Jahr zum Jahreswechsel, so pünktlich wie die Neujahrsansprachen irgendwelcher Politiker, erscheinen Artikel in den Zeitungen, die uns darüber belehren, wie ein guter Vorsatz verfasst sein muss, damit man ihn auch einhält. Mir könnte as normalerweise nicht egaler sein, denn die klassischen Dinge, die man aufhören will, tue ich eh nicht, und an den Dingen, die man sich gemeinhin vornimmt, mehr zu tun, habe ich kein Interesse. Aber was für gute Vorsätze gilt, gilt auch für To-Do-Listen, und davon habe ich eine ganze Menge.
Konkrete Ziele helfen.
Psychologen warnen davor, sich einfach diffus etwas vorzunehmen - das geht garantiert schief, weil es zu unkonkret ist, um wirklich in eine Handlung überzuleiten. Mit dem Rauchen aufhören? Mehr Sport treiben? Irgendwann im Lauf des Jahres? Soweit einen der Alltag nicht einholt?
Was dagegen helfen soll, ist, klare Ziele zu definieren. Nicht "mehr Sport treiben", sondern "jede Woche einmal ins Fitnessstudio gehen". Auch "bis zum Soundsovielten im Studio anmelden" ist ein sinnvoller Vorsatz.
Ich habe jahrelang mit meinem eher langsamen Output als Comiczeichner gekämpft. Einer der Gründe, weshalb ich auf
dreadfulgate.de Gate Crash gestartet habe, ist, mich genau dazu zu zwingen, jede Woche mindestens diese zusätzliche Seite/Zeichnung/wasauchimmer fertigzukriegen.
Konkrete Schritte helfen.
Manche Sachen lassen sich nicht so konkret formulieren - siehe das Beispiel mit dem Rauchen. Aber viele Dinge lassen sich in konkretere Teilschritte aufteilen. Um meine Comics beim
Kwimbi-Webshop unterzubringen, muss ich erstmal die Kurzbeschreibungen meiner Comics verfassen, die Cover und Beispielseiten exportieren und in der richtigen Größe abspeichern, dann das ganze an Kwimbi-Betreiber Jörg Fassbender schicken. (Die Comics selber hat er längst.) Manchmal sind Projekte so ineinander verwoben, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen muss. Da muss man dann durch. Immerhin - das weiß man dann schon.
So wird eine diffuse Absicht zu einem Projekt mit klaren, überprüfbaren Schritten, die man mit einem Zeitrahmen versehen kann.
Deadlines helfen.
Auch empfohlen wird, die guten Vorsätze Leuten mitzuteilen, die geeignet sind, einen daran zu erinnern. Dafür habe ich dieses Blog. Und Deadlines.
Manchmal hilft alles nichts...
Dann muss man nur noch die Disziplin aufbringen, das alles dann auch zu tun. Wie ich - ich hatte heute eigentlich zwei ganz andere Dinge vor, als diesen Artikel zu schreiben. Ja, genau: Es ist der erste Januar, und ich bin bereits im Rückstand mit meinen Vorhaben für dieses Jahr.
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