Ich befinde mich zur Zeit in einem Schwebezustand, in dem ich nicht ganz gesund bin, aber auch nicht ganz krank. Viel mehr weiß ich auch nicht darüber, aber es liegt klar auf der Hand, dass ich mich ein wenig schonen und Stress vermeiden sollte. (Und zum Arzt gehen, wenn's nicht besser wird, ich weiß.) Ist so das typische Bei-Stress-wird's-schlimmer-Unwohlsein. Der
neulich beschriebene kreative Schwebezustand kommt mir da gar nicht recht, denn solange ich mich schone und weniger arbeite, stresst mich der Gedanke, dass so viele Dinge fast fertig sind, die ich einfach von der Schippe haben muss, bevor ich mich entspannen kann.
Deshalb versuche ich, diesen Monat ruhig anzugehen, aber doch mit Anspruch. Für jede Woche nehme ich mir ein Hauptprojekt vor, das ich von der Schippe, äh, schippe, und verzichte auf die
akribischen Stundenzettel vom letzten Jahr. In der ersten Woche habe ich das schon mal ganz gut hingekriegt. Wenn das gut läuft, behalte ich vielleicht das Konzept mit dem Projekt pro Woche als Taktgeber bei. Ich meine, 52 Erfolgserlebnisse in einem Jahr, das ist doch was, oder?
Wenn ich denn mit 52 überhaupt auskomme. Vorhin habe ich mal ein wenig mit den anstehenden Projekten herumgespielt. Hier wäre demnach mein Plansoll für die nächste Zeit:
Woche 2: Einstieg in den 2. Teil von"Mina". Enthält: Mindestens die Seiten 8 und 9 (zeichnen und teilweise schreiben) und einen guten Grund, diese Woche noch keine neue Folge zu bringen (möglichst einen gezeichneten). Nur eine Seite für diesen Freitag zu schaffen reicht mir nicht. Denn ich weiß, dass ich in einer guten Woche drei Seiten zeichnen kann, und je mehr ich schaffe, desto länger habe ich den Rücken frei, bis ich wieder welche brauche.
Woche 3: Erste Fassung des Conny-Hefts mit fertigem Titelbild und Verlagsprogramm hinten und allem. Korrekturen kann ich dann später nebenbei machen. Möglichst das Ganze auch auf englisch, wenn nicht, wird das Woche 4, und alles verschiebt sich nach hinten.
Woche 4: Webshop einrichten. Möglichst auch einen für PANEL, denen verspreche ich das auch schon seit ewig.
Woche 5: Jetzt sind schon die nächsten drei Seiten von "Mina" fällig.
Woche 6: Die Hefte abschließen. Das englische bei Ka-Blam und/oder ComiXpress in Auftrag geben, das deutsche in den Webshop einbinden. Mich wurmt nur, dass schon wieder Februar ist.
Woche 7: Presseerklärungen und Rezensionsverabredungen für das Conny-Heft.
Ihr wisst, wie sehr ich das hasse, deshalb ist es schon ein Erfolgserlebnis für sich, wenn ich das nicht verschleppe.
Woche 8: Mitgezählt? Die letzten drei Seiten von "Mina".
Woche 9: Mina ist fertig! und mit ihr im Prinzip auch Heft 2! Also mache ich Pause und kümmere mich um "Codename: Olga".
Woche 10: Oder um Das Neue Heft. Vielleicht auch andersrum.
Woche 11: Vielleicht sogar ganz intensiv.
Woche 12: Vor allem aber muss ich das zweite Heft zusammenstellen. Da ich schon einige Seiten fertig nachproduziert habe, ist das diesmal nicht ganz so viel Arbeit.
Woche 13: Aber eine Weile dauern wird's schon.
Woche 14: Mit etwas Glück kriege ich jetzt meine Belegexemplare von Ka-Blam, mit deren neuer 4-Wochen-Garantie. Dann kann ich die englische Ausgabe von Heft 1 ins Netz stellen. Oder ich könnte, wenn ich daran gedacht hätte, vorher eine eigene Webseite dafür einzurichten.
Woche 15: Mache ich das halt jetzt. Ihr habt übrigens sicher gemerkt, dass ich lange nichts von Updates der englischen Seite geschrieben habe. Das liegt daran, dass ich für nach "Mina" noch ein paar Skizzen und Kurz-Comics in petto habe. Ansonsten dachte ich, ich frage mal in den Foren nach Gastbeiträgen für die Pause, die ich mir nach dem Abschluss von "Conny Vol. 1" ja schließlich verdient habe.
Woche 16: Jetzt habe ich das zweite Heft lange genug ruhen lassen, um es abzuschließen und den Druck der englischen Ausgabe in Auftrag zu geben.
Woche 17: Da es schon Ende April ist, muss ich auch dringend den Druckauftrag für das Album abschicken. Moment, das geht nicht, das hätte ich längst machen müssen. Muss ich also nach vorne schieben und alles andere nach hinten.
Woche 18: Nachdem das erledigt ist, setze ich mich an die Presseerklärungen usw. fürs zweite Heft. Was ich immer noch hasse, möglicherweise mehr als beim ersten Mal.
Woche 19: Ich werde langsam fahrig, weil ich auf das Album warte, das ich in zwei Wochen in Erlangen brauche. Dabei fällt mir ein, dass ich noch gar keinen Schlafplatz in Erlangen organisiert habe, denn davon steht nichts in diesem Plan.
Woche 20: Um mich abzulenken, arbeite ich endlich am Neuen Heft weiter.
Woche 21. Erlangen. Ohne Schlafplatz, ohne Album, denn das kommt erst nächste Woche vom Drucker. Immerhin habe ich die Probeausgaben des englischen Heftes, da können die Leute schon mal reingucken und ggf. vorbestellen. Als ob. Hm, ob das noch als Erfolgserlebnis gilt? Hängt von der Wochenform ab.
Woche 22: Will ich jetzt noch gar nicht dran denken.
Woche 23: Immerhin kann ich jetzt wahrscheinlich offiziell das zweite englische Heft herausbringen.
Woche 24: Und jetzt fange ich ganz in Ruhe mit Vol. 2 von Conny an.
Woche 25 - 52: Stört mich nicht. Ich zeichne.
Dies ist kein offizieller Zeitplan, einfach nur eine erste Ausarbeitung des "ein Erfolgserlebnis pro Woche"-Gedankens. Und ich sehe jetzt schon, ich werde die Begriffe "Erfolgserlebnis" und "Woche" neu besetzen müssen, wenn das was werden soll. Oder für jede Woche ein Nebenprojekt anvisieren. Ist ja nicht so, als wäre das alles, was anliegt. Mit Dem Neuen Heft will ich viel schneller vorankommen, und vielleicht ergibt sich zwischendurch ein bezahlter Auftrag, der hat dann natürlich Priorität. Dann gibt es noch ein paar Nebenprojekte, die ich bisher gar nicht erwähnt habe. Und meine Gesundheit! Noch so ein Projekt. Ich wollte doch auf vitaminhaltigere Nahrung umsteigen. Hm, in Woche 26 wäre noch was frei...