Bowie's in Space
Promis nachzutrauern ist nicht so mein Ding. Normalerweise würdige ich ihre Leistung noch einmal, indem ich mir meinen Lieblingsfilm oder mein Lieblingsalbum in andächtiger Ruhe zu Gemüte führe, retweete vielleicht
den einen oder
anderen Tribut, der mir gefällt, und schaue dann weiter nach vorne, auf die sich ständig verändernde Kultur der Gegenwart und den Fluss der Impulse, der mich mit Sicherheit auch immer wieder an meinen alten Helden vorbeiführt. Aber ich bleibe da nicht lange stehen. Nostalgie ist auch nicht so mein Ding.
Aber das hier ist David Bowie.
Ganz andere Liga.
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Genres: In a Galaxy not so Far Away
Neulich habe ich
The Martian gesehen,
die Verfilmung eines "Dreadful Pitches" von mir. (Und habe ich auch nur eine Freikarte gekriegt? Nein!) Toller Film. Mich hat vor allem beeindruckt, wie kompetent in dem Film alle rüberkommen - Nicht nur der gestrandete Astronaut, auch die NASA-Mitarbeiter am Boden: Alle arbeiten im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten. Die Geschichte kommt völlig ohne falsche, vermeidbare Konflikte durch Dummheit aus, die nur die Glaubwürdigkeit der Figuren beeinträchtig hätten. Und noch jemand wird im Film durchgehend als kompetent dargestellt, als wissenschaftlich belesen und fähig, bei all dem mitzuhalten - nämlich das Publikum.
Das Blog
io9 würdigte neulich eine neue Renaissance des Weltraumfilms. Die Metapher des Goldenen Zeitalters wird zur Zeit etwas überstrapaziert (an einem Text über das sogenannte Goldene Zeitalter der US-Fernsehserien arbeite ich auch schon wieder seit ewig, aber die Recherchen sind so umfassend und jede Woche neu), aber Science Fiction erscheint tatsächlich so gegenwärtig und mainstreamtauglich wie schon lange nicht mehr. Das mag zum Teil daran liegen, dass die Technik zur Darstellung von Science-Fiction-Welten fortgeschritten ist und Filme wie
Interstellar oder
Gravity noch vor wenigen Jahren möglicherweise ziemlich witzlos gewirkt hätten. Was aber neben der Technik beeindruckt, ist eine erzählerische Neuorientierung.
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#NonNoWriMo
Es ist November, und für viele Autoren bedeutet das:
NaNoWriMo, ein Monat, um die Storytelling- und Zeitmanagementinstinkte zu testen und einen vergleichsweise kurzen, noch völlig unbereinigten, aber vollständigen Roman zu schreiben. In meinem direkten Umfeld stellen sich mindestens schon mal
TeMeL und
der Lachwitz der Herausforderung. 50.000 Worte in einem Monat, das sind im Schnitt 1667 pro Tag, also ziemlich genau so viel wie dieser Artikel, denn den Spaß erlaube ich mir.
Aber ich werde wohl wieder nicht am NaNoWriMo teilnehmen, wenn mich nicht völlig überraschend in der ersten Woche noch der Schreibtaumel packt. Vor hatte ich es zwar immer schon, weil es eine tolle Einrichtung ist. Aber jedes Jahr im November finde ich mich in derselben Position: Zu viele Dinge, die noch fertig werden müssen und die ich nicht einfach so auf Dezember aufschieben kann. Und die vor allem aus allen möglichen verschiedenen Richtungen an meiner Aufmerksamkeit zerren, was das Umstellen von Ding Zu Ding zum anstrengendsten Teil der Übung macht. Da bin ich meist zu zerwurstelt für ein durchgehendes Projekt und kann ich nicht einfach jeden Tag zwei Stunden (so lang dauert es etwa, 1667 Worte zu schreiben, wenn dieser Artikel ein Maßstab ist) noch etwas völlig anderes dazu machen.
Was lässt sich eigentlich in einem Monat realisieren? Genauer, was traue ich
mir zu? Denn während manche es schaffen, vier Romane im Jahr zu schreiben, kommen andere nicht über den Satz mit der dunklen und stürmischen Nacht hinaus. Zusätzlich hängt es stark von der Tages- oder Monatsform ab: Ich weiß von früheren Projekten, dass ich ganze Geschichten in kürzester Zeit und auf vollem Niveau heraushauen kann, aber danach brauche ich mindestens genau so lang Pause. Wenn es darum geht, wie viel von was ich in einem Monat schaffe, gibt es im Grunde drei Modi: Maximal, realistisch und Die Woche Danach.
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Wieder eine Messe rum
Das war sie also wieder, die Comic Action bei der Spielemesse in Essen. Größer, lauter und besser besucht denn je - zumindest die Spiel selber, nicht so der Comicbereich, der war wieder mal noch kleiner als sonst. Auch die Zeichneralle war nach dem sehr bequemen letzten Jahr wieder ein ganzes Stück kleiner, nach den Gerüchten im Lauf des Jahres über ein mögliches Verkaufsverbot aber trotzdem nicht überlaufen. Und es scheinen weitgehend die richtigen Leute weggeblieben zu sein. Den
Manga-Souvenir-Stand, der letztes Mal die Sicht auf uns versperrte, hat jedenfalls niemand vermisst.
Qualitativ gibt's nichts zu meckern. Die Stimmung war gut, und die Situation am äußersten Rand der Halle 2 schafft eine gewisse Verschworenheit. Die Zeichnerallee wird sowieso immer mehr zum geselligen Familientreffen. Gezeichnet wurde wie blöd, da kann sich die Messeleitung nun wirklich nicht beschweren - einige der Kollegen wie
Leander Taubner und
Michael Roos haben ihre Messezeichnungen regelmäßig getwittert und inzwischen gebloggt. Von mir gab's
etwas weniger, weil ich zum Tumblrn mangels Netz rausgehen musste. Gut, dass ich schon einiges
vorweg getweetet hatte.
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Comic über Comics!
In zwei Wochen findet in Essen wieder die SPIEL statt, die weltgrößte Brettspiel- und eher so mittelgroße Comicmesse, die Ihr aus früheren Blogbeiträgen bereits kennt. Ich hatte mich eigentlich auf eine Woche später eingerichtet, aber dann ist die nicht, und jetzt muss ich mich mit dem Vorbereiten etwas mehr ranhalten als geplant.
Ein
neues Heft soll es trotzdem geben. (Vorausgesetzt, der Drucker und die Post spielen mit. Meine Erfolgsquote war ja, was das angeht, zuletzt nicht mehr so doll.) Übers stark verlängerte Wochenende habe ich die erste Ausgabe von
Maxfiles zusammengestellt, eine Sammlung meiner gleichnamigen Betrachtungen beim Dreadful Gate. Darunter sind die allerersten Comics, die ich mit mir als Hauptfigur gemacht habe, so ab 2003. War schon interessant, die wieder auszugraben. Nicht dabei ist das Interview aus
Gate Crash 0, denn das ist schon in Gate Crash 0. Ansonsten habe ich eher neuere Comics weggelassen als alte. Aber wirklich nur ganz wenige.
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Genres: "Wo waren Sie heute vor 125 Jahren?"
Heute geht's mal um Krimis. Vor genau 125 Jahren wurde die große alte Dame des Whodunit geboren, Agatha Christie. (Naja, groß, alt und Dame wurde sie erst später. In nicht ganz der Reihenfolge.) Außerdem schreibe ich gerade selber so was und mache mir seit einiger Zeit Gedanken um dieses Genre, also liegt's nahe.
Krimis sind so allgegenwärtig, dass sie immer auch ein bisschen altbacken wirken, jedenfalls die gradlinigen Whodunits, wie Christie sie geschrieben hat. Krimis haben etwas Vertrautes, fast Heimeliges, was sich auch in der Beleibtheit einiger Ermittler wie Nero Wolfe und Hercule Poirot ausdrückt. Vielleicht sind Krimis deshalb im deutschen Fernsehen so beliebt, im Gegensatz zu den meisten anderen Trivialgenres. Stichwort "Tatort". Allerdings habe ich gerade da oft das Gefühl, die Autoren sind sich zu schade, einen richtigen Krimi zu schreiben, und wollen lieber Sozialdrama, nur hat ihnen jemand gesagt, da muss noch ein Mord rein. Und noch öfter habe ich den Eindruck, sie beherrschen das Krimihandwerk nicht besonders gut.
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Wo kommen die Ideen … hin?
Wenn man ein Thema zwischen zwei Buchdeckel packen will, und seien es auch nur virtuelle, dann will man schon etwas Abschließendes dazu zu sagen haben. Also, ich zumindest. Deshalb gibt es auch noch keine Buchfassung dieses Blogs, denn ich habe noch lange nicht das Gefühl, alles zum Comicmachen gesagt zu haben. Allerdings habe ich ja schon
vor Monaten mit dem Gedanken gespielt, Teilthemen dieses Blogs in Ebooks zusammenzufassen. Wegen der Übersichtlichkeit. Ich dachte dabei an so kurze 20-Seiten-PDFs, wie man sie überall findet, wo jemand meint, was zu sagen zu haben, oder einen Service verkaufen will. Jetzt habe ich das erste - Arbeitstitel:
Wo kommen die Ideen her? - so halb fertig, und wie es aussieht, wird das doch etwas massiver. Bis jetzt komme ich auf 65 Manuskriptseiten, so dass ich jetzt dran denke, nach dem Vorbild der oben genannten Service-Webseiten eine Gratis-Kurzfassung anzubieten und eine kommerzielle Langfassung, vielleicht im Kindle-Shop oder so. (Und vielleicht gratis für meine
Patreon-Unterstützer, auch wenn's auf deutsch ist.) Auch eine Druckfassung erscheint mir gerade nicht völlig absurd, aber eins nach dem anderen.
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Ist das noch witzig?
Seit einigen Tagen wird in gewissen Ecken der sozialen Medien über gelungene und weniger gelungene Witze gestritten. Anlass ist ein ziemlich doofer satirisch gemeinter Comic, der handwerklich so schlecht konstruiert ist, dass man ihn zwar als Kommentar zu einer politischen Haltung lesen soll, aber eigentlich nur die politische Haltung selber hinten rauskommt. (Ich verlinke das jetzt nicht, ist mir zu doof und nicht das Thema hier.)
Naja, über Humor soll man ja angeblich nicht streiten können. (Andererseits, sag das mal den Leuten bei Facebook.) Darüber, wie man ihn formuliert, dagegen schon. Hier also ein paar Gedanken zu gut und schlecht geschriebenen Witzen.
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